Gategroup kann sich Entwicklung der Airline-Branche nicht entziehen
Die frühere Gate Gourmet und Swissair-Tochter, die seit ein paar Wochen an der SIX kotiert ist, macht rund 95% ihres Umsatzes (2008: 2,9 Mrd CHF) im Airline-Bereich und dabei den Grossteil im Cateringgeschäft. Allerdings habe man nicht die gleich grossen Minusraten wie die Airlines, so Bucher. Das Jahr 2009 dürfte aber auf allen Stufen «sicher schlechter» ausfallen als das Vorjahr.
Talsohle noch nicht erreicht
Die Talsohle in der Branche sieht er noch nicht erreicht. «Derzeit gehe ich davon aus, dass es in den USA Anfang nächsten Jahres sein wird, in Europa vielleicht Mitte oder im dritten Quartal 2010», meint Bucher. Allerdings glaube er heute – im Gegensatz zum Stand vor einem halben Jahr – eher an eine L-förmige Entwicklung: Das heisst der Aufschwung dürfte auf sich warten lassen oder nur sehr schwach sein.
Wachstumspotenzial in Asien
Wachstums- und Akquisitionspotential sieht die Gruppe vor allem in Asien. «In Regionen wie Asien müssen wir zukaufen, wenn wir eine gewisse Grösse erreichen wollen. Wenn wir – nur als Beispiel – die Küche einer grossen asiatischen Airline übernehmen könnten, brächte uns das bezüglich Umsatz und Marktanteil in eine andere Kategorie», so Bucher im Interview. Bei der heutigen Cash-Position könnten Abrundungsakquisitionen im einstelligen Millionenbereich gut finanziert werden. «Für grosse Akquisitionen in der Grössenordnung von 200 bis 400 Millionen Franken müssten wir hingegen den Kapitalmarkt beanspruchen», meint er.
Trotz hoher Schulden keine schlaflosen Nächte
Die relativ hohe Verschuldung des Unternehmens bereitet dem CFO keine schlaflosen Nächte: «Die Schulden sind bis 2013 fixiert, und es gibt auch keine Kreditvereinbarungen, die höhere Zinsen bei Unterschreiten gewisser Grenzwerte vorsehen würden.» Ziel sei es aber, die Verschuldung in den nächsten Jahren zu senken. Eine Dividende könne erst bezahlt werden, wenn die Leverage-Ratio unter einen bestimmten Wert gefallen sei. «Bis wir soweit sind, dürfte es aber mindestens noch zwei Jahre dauern», meint der Finanzchef. (awp/mc/ps/18)