Die beiden anderen Aktionäre, Eon und Vattenfall, wollen sich von ihren Beteiligungen trennen. Bei Übernahmen von deutschen Stadtwerken war GDF Suez zuletzt mehrfach gescheitert. So verhinderte etwa Anfang 2008 ein Bürgerentscheid den Einstieg der Franzosen bei den Leipziger Stadtwerken.
Wachstum praktisch nur noch im Ausland möglich
Zuletzt hatte GDF Suez mehr als 1.700 Megawatt Strombezugsrechte in Deutschland von Eon erhalten. Im Gegenzug erhielten die Deutschen von den Franzosen die gleichen Kapazitäten in Belgien und den Niederlanden. Zudem baut GDF derzeit ein Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven für rund eine Milliarde Euro und plant in Deutschland neue Gasspeicher. Die europäischen Stromkonzerne können praktisch nur noch im Ausland wachsen, da ihnen im Inland wettbewerbsrechtliche Riegel vorgeschoben sind.
Verhandlungen mit Gazprom
Unterdessen liefen Verhandlungen über den Verkauf des 5-Prozent-Anteils am ostdeutschen Gasimporteur VNG mit Gazprom, erklärte Mestrallet. Die Beteiligung habe für sein Unternehmen keine strategische Bedeutung. Der russische Gaskonzern würde sich bei einem Kauf des GDF-Anteils zusammen mit der Beteiligung seines Partners BASF Wintershall eine Sperrminorität bei VNG sichern. Gleichzeitig verhandelt Mestrallet über den Einstieg in die Ostsee-Pipeline Nordstream. Diese Gespräche seien weit fortgeschritten. Er hoffe auf eine Einigung bis zum Jahresende. Es gebe aber keine Deadline. (awp/mc/ps/10)