GDI: Sehnsuchtsfelder und Hoffnungsmärkte

Nach Dotcom-Blase, 9/11, Irak, Katrina und Afghanistan, nach Produktrückrufen, Benzinpreisschock, Subprime-Crash und Finanzkollaps seien die Konsumentinnen und Konsumenten unglücklich und wütend. Die apokalyptischen Erzählungen einer gut geölten Angstindustrie lähmen die Menschen zusätzlich. Das drohende Motivationsdefizit birgt Risiken für alle. Umso wichtiger ist jetzt Hoffnung: Sie ist der positive Sinn für die Zukunft, Überlebensprogramm und -Training, Motivation und Motor.


Selbermachen in USA en vogue
Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter 1500 US-Konsumenten, welche die Marktforscherin Liebmann von WSL Strategic Retail am GDI vorstellte, sprechen eine klare Sprache: Drei Viertel der Befragten sparen bei Restaurantbesuchen, Inneneinrichtung und Kleidern. Selbermachen ist en vogue, teure Marken werden hingegen substituiert, die Versuchung der Läden gemieden und angebrochene Packungen aufgebraucht, bevor Nachschub gekauft wird. Selbst in Haushalten mit mehr als 100’000 USD Einkommen suchen zwei Drittel der Frauen beim Einkauf den günstigsten Preis. Und drei von fünf Amerikanerinnen empfinden Stolz beim Sparen. Das ist neu.


Obama und die Kraft der Hoffnung
Die ungeheure Kraft der Hoffnung – nicht zuletzt machte sie den ersten schwarzen US-Präsidenten möglich -, ihre Funktionsweise und ihre Marktpotentiale waren das Thema der GDI-Trendtagung von Anfang April: Was lehren uns Placebos, wie trainiert man Hoffnung, worum geht es bei «Reconnection», und wo schaffen Sehnsüchte Geschäftsfelder? An der Konferenz referierten Kate Ancketill, GDR Creative intelligence (UK); Norbert Bolz, Autor (DE); David Bosshart, GDI Gottlieb Duttweiler Institute; Wendy Liebman, WSl Strategic Retail (USA); Nicole Lüdi, GDI Gottlieb Duttweiler Institute; Peter Wippermann, Trendbüro Hamburg (DE). (gdi/mc/ps)

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