Die Ziele seien ehrgeizig. Bis 2011 soll das Auslandsgeschäft genauso gross sein wie im Heimatmarkt Vereinigte Staaten. Anders als im Gesamtkonzern mit einem Verhältnis von 50 zu 50 wird noch 60 Prozent des Lichtumsatzes in Nordamerika gemacht, während auf Europa rund 25 Prozent und auf die übrigen Regionen 15 Prozent entfallen. Bis zum vergangenen Jahr hatte GE noch vergeblich versucht die Lichtsparte zu verkaufen.
Veränderte Voraussetzungen
Der Markt und dessen Aussichten hätten sich geändert, begründet Marshall die Neubesinnung. Mit der neuen LED-Technologie ergäben sich ganz andere Möglichkeiten. GE investiere in neue Lichttechnologien; vorrangig in die Leuchtdioden als Punktbeleuchtung einerseits und in die organische LED-Technik (Oled), die erst in einigen Jahren ihren Durchbruch als Flächenbeleuchtung haben werde. Rund 50 Millionen Dollar oder mehr als 50 Prozent des Forschungs- und Entwicklungsetats würden in diese Technologie investiert. Damit liegt der Etat mit etwas mehr als 4 Prozent des Umsatzes von 2,3 Milliarden Dollar oder 1,7 Milliarden Euro absolut wie relativ unter dem der europäischen Konkurrenten Philips Electronics und der Siemens-Lichtsparte Osram (zwischen 6 und 7 Prozent des Umsatzes). Auch sie haben den LED-Markt als den eigentlichen Wachstumsmarkt der nächsten Jahre identifiziert, während die inzwischen verbreitete Energiesparlampe eher ein Übergangsszenario darstellt.
LED-Umsätze noch gering
GE macht derzeit erst 6 Prozent des Lichtumsatzes mit LED-Lampen und -Leuchten. Sie hat im vergangenen Jahr für den Endverbraucher die ersten Lampen (Retrofits zur Nachrüstung von herkömmlichen Lampen auf LED-Technik) auf den Markt gebracht; wie Philips und Osram, die ihrerseits 10 beziehungsweise 15 Prozent ihres Umsatzes mit diesen neuen Technologien erzielen. Jeden Monat will GE ein massgebliches neues Produkt auf den Markt bringen, kündigt GE-Manager Marshall an.
Scharfer Wettbewerb
Marshall sei sich im Klaren, dass der Wettbewerb in der neuen, auf Halbleitertechnik basierenden LED-Technologie schärfer wird. Denn es dürften Anbieter auf den Markt vordringen, die bislang in der Unterhaltungselektronik und in der Halbleitertechnik erfolgreich waren; japanische, koreanische, taiwanische und zunehmend chinesische Unternehmen. Um dem zu begegnen, sucht GE nach Kooperationen. Die Amerikaner arbeiten bereits mit der japanischen Nichia zusammen, die in der LED-Technologie derzeit Marktführer ist. «Wir werden noch mehr Partnerschaften eingehen müssen», sagt Marshall. Das könnten strategische Kooperationen wie die von Nichia, aber ebenso Vertriebskooperationen oder die Zusammenarbeit in der Entwicklung von Anwendungen sein. (awp/mc/ps/07)