Einem Aktienrückkaufprogramm steht Baehny dagegen eher kritisch gegenüber. «Ich denke, dass eine Firma in einer Krisensituation besser über ausreichend Barmittel verfügt, statt dass sie die Liquidität mit einem Aktienrückkauf abfliessen lässt. Solange die Marktunsicherheiten nicht beseitigt sind, sollte man meiner Meinung nach keinen Aktienrückkauf durchführen.» Baehny bestätigt damit im Wesentlichen frühere Aussagen zu diesem Thema.
«Plan B» bleibt in der Schublade
Der im Vorjahr unter dem Titel «Plan B» erwähnte Restrukturierungsplan für den schlimmsten Fall bleibt weiterhin in der Schublade. Die Wahrscheinlichkeit, dass er zum Einsatz komme bezeichnet Baehny als «sehr unwahrscheinlich». Weiter bestätigt der Geberit-Chef seine bisherigen Einschätzungen für das Geschäftsjahr 2010: «Die internationalen Baumärkte werden sich im nächsten Jahr noch nicht spürbar erholen. Wir erwarten ein eher schwieriges Jahr.» Für die Schweiz rechnet er mit einem Rückgang der Bautätigkeit im zweiten Semester 2010. Das Renovationsgeschäft dürfte gemäss seinen Einschätzungen stabil bleiben, aber den Rückgang beim Neubau nicht auffangen können. Schwache Aktivitäten erwartet er auch im Nicht-Wohnungsbereich.
Befürchteter Kollaps in Deutschland ausgeblieben
Der wichtige Markt Deutschland hat sich laut Baehny nicht so schlecht entwickelt wie befürchtet. «Der Markt hat sich zwar abgeschwächt, aber wir sahen keinen Kollaps wie beispielsweise in Spanien.» Besser als erwartet verläuft dort auch die Lancierung des Dusch-WCs «Aquaclean», welche Geberit in diesem Jahr mit einer aufwändigen Werbekampagne unterstützt hat. Dank der erweiterten Vertriebsstruktur in Deutschland ernte Geberit jetzt auch die Früchte; das Wachstum im bisher weniger durchdrungenen Norden des Landes sei schneller als im Süden.
Akquisitionen: Warten auf fallende Preise
Zum Thema Akquisitionen bekräftigt Baehny ebenfalls frühere Aussagen. Die Einkaufsliste mit interessanten Firmen habe sich nicht verändert, die Preise seien aber noch immer nicht gefallen. «Wir führen derzeit keine Verhandlungen mit den Unternehmen, die wir gerne kaufen würden.» (awp/mc/ps/08)