Trotz der Schwäche im Deutschen Baumarkt soll die EBITDA-Marge im Gesamtjahr nur knapp unter den Rekordwert vom Vorjahr fallen. Die bisherige Guidance für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Geberit erwartet einen Reingewinn von rund 450 Mio CHF.
Geberit hat den Umsatz um 16,9% auf 1’933,6 Mio CHF gesteigert. In Lokalwährung ergab sich ein Plus von 12,8%, bereinigt um die Devestition des PVC-Geschäfts in Grossbritannien ein solches von 17,9%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT erhöhte sich um 14,2% auf 455,5 Mio CHF, wogegen die EBIT-Marge leicht auf 23,6% zurückging, wie der Sanitärtechnik-Konzern am Dienstag mitteilt.
Reingewinn steigt um 28 Prozent
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA legte um 11,9% auf 516,9 Mio CHF zu. Die EBITDA-Marge fiel ebenfalls leicht auf 26,7% zurück, lag damit aber noch immer etwas über der eigenen Zielsetzung von Geberit für das Gesamtjahr. Der Reingewinn zog um 28,0% auf 375,7 Mio CHF an, worin ein Buchgewinn von 38,6 Mio CHF aus der Devestition des PVC-Rohrleitungsgeschäfts in Grossbritannien enthalten ist.
Äusserst positive Kommentare
Damit hat Geberit den AWP-Konsens auf der ganzen Linie übertroffen, entsprechend positiv fallen die Kommentare der Analysten aus. Die Aktie zieht im frühen Geschäft in einem freundlichen Gesamtmarkt um 4,0% auf 154,50 CHF überdurchschnittlich an. Allerdings hatte der Titel in den vergangenen Wochen wegen der Schwäche des deutschen Baumarktes stark gelitten. Die Vorbehalte des Marktes im Vorfeld der Ergebnispublikation hätten sich als voreilig erwiesen, so Händler. So habe sich das Geschäft in Deutschland zuletzt zwar abgeschwächt – allerdings weniger stark als erwartet.
Breit abgestütztes Wachstum
Das Wachstum sei in allen Geberit-Märkten breit abgestützt gewesen, hiess es. Die positive Entwicklung in den europäischen Märkten habe sich fortgesetzt. In Europa belief sich das Umsatzwachstum per Ende September organisch und Währungsbereinigt auf 14,4%. Die Umsätze im Bereich Sanitärsysteme wuchsen um 13,6% auf 1’057,2 Mio CHF, während der Produktebereich Rohrsysteme einen Zuwachs von 21,0% auf 876,4 Mio CHF verzeichnete.
Im dritten Quartal isoliert betrachtet lag das Umsatzwachstum der Gruppe bei 9,4%, organisch und währungsbereinigt bei 7,7%. Das Wachstum habe sich zwar gegenüber den beiden Vorquartalen abgeschwächt, liege aber immer noch über den mittelfristigen Wachstumszielen von Geberit.
Gestiegene Rohstoffpreise weitgehend kompensiert
Das Ergebnis ist laut Geberit von den im Jahresverlauf ‹massiv› gestiegenen Rohstoffpreisen beeinflusst worden. Die höheren Umsätze sowie ein erfolgreiches Kostenmanagement hätten dies jedoch weitgehend kompensiert. Der Anstieg des Reingewinns wurde von geringeren Zinsaufwendungen sowie vom Verkauf des PVC-Rohrleitungsgeschäfts in Grossbritannien positiv beeinflusst.
Jahresziele bestätigt
Die Ziele für das Gesamtjahr hat Geberit bestätigt. Insgesamt erwarte man für 2007 ein Umsatzwachstum in Schweizer Franken von 12% sowie eine operative Marge auf Stufe EBITDA von 25 bis 26%. Der Gewinn je Aktie soll ’substantiell überproportional› höher ausfallen als im Vorjahr. Geberit-Sprecher Roman Sidler bezifferte gegenüber AWP den erwarteten Reingewinn auf rund 450 Mio CHF, inklusive eines Buchgewinns aus der Devestition in Grossbritannien in der Grössenordnung von 40 Mio CHF.
«Erhebliches Renovationspotenzial»
«Für das Gesamtjahr 2007 sind wir trotz einiger Unsicherheiten zuversichtlich, da grundsätzlich erhebliches Renovationspotential vorhanden ist», sagte Sidler. Die aktuelle Schwäche des Baumarktes in Deutschland relativierte er. «Wir haben bei Geberit die Situation rechtzeitig erkannt und waren nicht beunruhigt», so Sidler.
Der enorme Renovationsbedarf sei zudem noch immer da und die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien sehr gut. «Geberit ist in Deutschland so stark positioniert, dass wir von der kommenden Konsolidierung profitieren werden.» (awp/mc/pg)