Geberit legt 2007 erneut mächtig zu; Aussichten für 2008 ungewiss

Zurückhaltend gibt sich Geberit im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008. Der EBIT legte um 14,8% auf 553,8 Mio CHF und der operative Cashflow (EBITDA) um 12,1% auf 637,9 Mio CHF zu. Die für Geberit wichtige EBITDA-Marge ging leicht auf 25,7% zurück, hat damit aber die firmeneigene Prognose erreicht.


Der Reingewinn erhöhte sich im Gesamtjahr um 30,5% auf 463,3 Mio CHF. Darin ist ein Buchgewinn von 48,8 Mio CHF aus der Devestition des PVC-Geschäftes in Grossbritannien enthalten, welchen Geberit heute gegenüber früheren Angaben noch etwas nach oben korrigierte. Die Dividende soll auf 5,20 CHF je Aktie erhöht werden, nach 4 CHF im Vorjahr. Bereits im Januar hat Geberit den Umsatz bekanntgegeben. Er stieg um 14% auf 2’486,8 Mio CHF (währungsber. +10%), organisch lag das Wachstum bei 15% (+11%).


Rohmaterialpreise bleiben im Fokus
Ein Problem für Geberit waren die massiv gestiegenen Rohmaterialpreise. Diese hätten aber durch die breit abgestützte Umsatzsteigerung, ein erfolgreiches Kostenmanagement sowie selektive Preisanpassungen weitgehend kompensiert werden können. Aus der Welt ist das Problem damit aber noch nicht. Er wisse es zwar nicht, aber er vermute, dass die Volatilität der Preise hoch bleiben werde und dabei die Preise tendenziell noch weiter steigen dürften, sagte CEO Albert Baehny an der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag in Zürich.


Geberit kann zwar die Preise weitgehend an die Kunden weitergeben, tut dies aber nicht in jedem Fall. «Von Zeit zu Zeit halten wir uns damit etwas zurück, um Marktanteile zu gewinnen», sagte Baehny.


Vorsicht für 2008 – keine Guidance
Mit Blick auf das Jahr 2008 geht Geberit davon aus, dass die Baukonjunktur in einigen wichtigen europäischen Märkten den Höhepunkt überschritten hat und sich auf hohem Niveau abschwächen wird. In anderen Regionen wie Osteuropa, Nahost oder Asien werde das rasante Branchenwachstum jedoch ungebremst anhalten. Die Aussichten für den wichtigsten Markt Deutschland bezeichnete Baehny gegenüber AWP als unsicher. «Der Neubau und das Renovationsgeschäft leiden unter der aktuellen Situation. Die Kaufkraft der Deutschen ist nicht da», so Baehny. Der Nicht-Wohnungsbau laufe aber nach wie vor gut.


Insgesamt zeigt sich Geberit im Ausblick zurückhaltend und verzichtet mit Verweis auf die schwierige Wirtschaftslage vorläufig auf eine konkrete Guidance. Das makroökonomische Umfeld insgesamt sei unsicher und die Fragen nach einer Rezession in den USA sowie nach den Auswirkungen der anhaltenden Finanzkrise seien noch offen.


Dennoch Zuversicht – neue Produkte sollens richten
Geberit ist jedoch zuversichtlich, die Herausforderungen auch 2008 erfolgreich bewältigen und «an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen» zu können. Einiges verspricht man sich dabei von Produkte-Neulancierungen, welche derzeit an die Grosshändler ausgeliefert werden und im zweiten Quartal auf den Markt kommen werden. Die wichtigste Entwicklung ist der neue Unterputz-Spülkasten «UP320», welcher ohne Werkzeuge montiert werden kann. Die mittelfristigen Finanzziele von Geberit, welche ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6% sowie eine EBITDA-Marge von 23 bis 25% anpeilen, erfahren keine Änderung. Diese nach oben anzupassen wäre im Moment unklug, meinte Baehny.


Die Aktie von Geberit hält sich mit kleinen Verlusten in einem sehr schwachen Gesamtmarkt überdurchschnittlich gut. Die Kommentare zum Ergebnis von Geberit waren durchwegs wohlgesinnt. (awp/mc/pg)

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