Geberit: Neun-Monats-Ergebnis über Erwartungen

Der Umsatz ging um 14,3% auf 1’680,0 (VJ 1’960,1) Mio CHF zurück. Währungsbereinigt ergab sich ein Minus von 8,9%. In einem ausserordentlich schwierigen Marktumfeld hätten somit die Zahlen «überzeugt», teilt der Sanitärtechnik-Konzern am Donnerstag mit. Die rückläufige Umsatzentwicklung hat sich damit im dritten Quartal mit einem Minus von 13,1% in CHF und von 7,1% bereinigt stabilisiert. Im zweiten Quartal lag das Minus bei 15,6% und im ersten bei 14,2%. Insgesamt ergab sich in den ersten sechs Monaten ein Umsatzrückgang von 14,9% (ber. -9,4%). Die Umsätze im Bereich Sanitärsysteme schrumpften um 12,7% und im Bereich Rohrsysteme um 16,4%. Währungsbereinigt lagen die Minusraten der beiden Bereiche bei -7,3% bzw. -10,9%.


Umsatztrend mit «deutlich moderateren Rückgängen» bestätigt
Der bisherige Umsatztrend habe sich nach neun Monaten mit «deutlich moderateren Rückgängen» sowohl in den etablierten Märkten als in den Aufbaumärkten bestätigt. In lokalen Währungen verzeichnete Europa ein Minus von 8,5%. Dabei hätten sich Deutschland (-2,7%), Frankreich (-2,8%), Benelux (-4,6%), Österreich und die Schweiz (-5,6%) verhältnismässig gut geschlagen. Von den Kernmärkten verlor einzig Italien (-17,2%) überdurchschnittlich. Hohe Minusraten verzeichneten zudem die nordischen Länder (-15,6%), Grossbritannien/Irland (-17,2%), Zentral-/Osteuropa (-20,5%) und die Iberische Halbinsel (-28,7%). Auch die Regionen Nahost/Afrika (-15,4%) und Amerika (-16,4%) schrumpften zweistellig, wogegen das Minus in der Region Fernost/Pazifik (-9,0%) aufgrund eines positiven dritten Quartals moderater ausfiel.


EBITDA-Marge weiter über Eigenzielen
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA ging um 11,8% auf 488,7 (554,2) Mio CHF zurück, wogegen die EBITDA-Marge auf 29,1 (28,3)% verbessert wurde. Die EBITDA-Marge liegt damit weiter klar über der längerfristig gültigen Zielsetzung von 23 bis 25%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT reduzierte sich um 13,1% auf 426,8 (490,9) Mio CHF, während auch hier die entsprechende Marge auf 25,4 (25,0)% leicht anzog. Der Reingewinn liegt mit 316,3 (395,5) Mio CHF um 20,0% unter dem Vorjahreswert.


Finanzergebnis und Steuerbelastung drücken Reingewinn
Das Kostenmanagement und tiefere Rohmaterialpreise hätten die rückläufigen Umsätze, die negativen Währungseffekte und gestiegene Lohnkosten kompensiert, schreibt Geberit zu den nochmals erhöhten Margen. Der Reingewinn wurde von einem tieferen Finanzergebnis und einer einmaligen Steuerbelastung im dritten Quartal etwas belastet. Für das Gesamtjahr erwartet Geberit eine Steuerquote zwischen 22 und 23%, ab 2010 dürften konzerninterne Prozessanpassungen dann zu einer geringeren Steuerbelastung führen.


Analystenerwartungen übertroffen  
Mit den Zahlen hat Geberit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1’668,9 Mio CHF, für den EBITDA bei 469,5 Mio CHF, für den EBIT bei 410,0 Mio CHF und für den Reingewinn bei 314,4 Mio CHF. Die bisher genannten Ziele für das Gesamtjahr 2009 wurden erhöht. Für die EBITDA-Marge wird neu mit einem Wert auf Vorjahresniveau (26,4%) gerechnet. Zuvor hiess es noch, die Marge dürfte «im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 23 bis 25%» zu liegen kommen. Neu macht Geberit auch eine konkrete Umsatzprognose für das Gesamtjahr: Es sei mit einem Umsatz «leicht über 2,1 Mrd CHF» zu rechnen.


Schwieriger Ausblick
Die weltweite Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Unsicherheiten würden Voraussagen weiterhin sehr schwierig machen. In der Bauwirtschaft dürfte der Rückgang aber in den meisten wichtigen geografischen Märkten weitergehen, so die Einschätzung von Geberit. Eine Erholung sei «realistischerweise» nicht vor 2011 zu erwarten, werden frühere Aussagen bestätigt. Am stärksten von der Krise betroffen sei der Wohnungsneubau, aber auch die übrigen Sektoren, inklusive des Renovationsgeschäftes, könnten sich dem rückläufigen Trend nicht vollständig entziehen. Geberit zeigt sich aber weiterhin überzeugt, gestärkt aus dieser schwierigen Phase hervorzugehen. (awp/mc/ps/05) 

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