Geberit: Reingewinn 2009 sinkt um 15 Prozent
Mit den Aussagen zur Zukunft bleibt Geberit vage und bestätigt frühere Aussagen, wonach eine Erholung realistischerweise nicht vor 2011 zu erwarten sei. Der EBIT verminderte sich um 6,5% auf 526,7 (VJ 563,4) Mio CHF und des operativen Cashflow (EBITDA) um 5,9% auf 611,0 (649,1) Mio CHF. Die für Geberit wichtige EBITDA-Marge wurde dagegen – wie von CEO Albert Baehny im Januar angekündigt – auf 28,0% erneut verbessert und übertrifft damit das Rekordniveau vom Vorjahr von 26,4% klar. Der Reingewinn schrumpfte um 14,8% auf 397,5 (466,3) Mio CHF, belastet von einem einmaligen Steuereffekt, wie das Sanitärtechnik-Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Dividende soll erhöht werden
Die Dividende soll trotzdem auf 6,40 (5,40) CHF je Aktie erhöht werden. Trotz tieferem Ergebnis habe der Verwaltungsrat nicht nur entschieden, den Antrag auf eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende zu stellen; aus Anlass der 10-jährigen Börsenkotierung soll zusätzlich eine Sonderdividende von 1 CHF ausgeschüttet werden.
Finanzielles Fundament der Gruppe weiter gestärkt
Aufgrund eines tieferen Netto-Cashflows habe sich der Free Cashflow zwar um 14,3% auf 349,7 Mio CHF verringert, sei damit aber trotzdem auf hohem Niveau verblieben und habe das finanzielle Fundament der Gruppe weiter gestärkt. Die Finanzverbindlichkeiten wurden auf 110,9 Mio CHF von 152,3 Mio CHF Ende 2008 abgebaut. Per Ende 2009 ergab sich ein positiver Netto-Cashbestand von 295,6 Mio CHF, nach 150,3 Mio per Ende des Vorjahres.
Reingewinn-Erwartungen leicht übertroffen
Damit hat Geberit die Erwartungen der Analysten getroffen, mit dem Reingewinn gar leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 526 Mio, für den EBITDA bei 611 Mio und für den Reingewinn bei 391 Mio CHF.
Umsatzrückgang um 11,2 Prozent
Bereits im Januar hat Geberit den Umsatz bekanntgegeben. Er ging um 11,2% auf 2’182,2 (VJ 2’455,1) Mio CHF zurück. In lokalen Währungen ergab sich ein Minus von 6,5%. Die europäischen Märkte schrumpften insgesamt in lokalen Währungen um 6,0%, wobei sich in allen Regionen und Märkten die kumulierten Umsatzabweichungen im Vergleich mit den Neunmonatszahlen verbessert haben. Der wichtige Markt Deutschland hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahr gehalten.
Profitabilität erneut gesteigert
Trotz rückläufigem Umsatz, negativen Fremdwährungseffekten und gestiegenen Lohnkosten und einem anspruchsvollen Umfeld sei die operative Profitabilität noch einmal gesteigert worden, heisst es. Dafür seien ein striktes Kostenmanagement und tiefere Rohmaterialpreise sowie die ersten Auswirkungen der erfolgreichen Produkteeinführungen in den Jahren 2007 bis 2009 verantwortlich, umschreibt Geberit das Geschäftsjahr.
Umsatzplus im 4. Quartal
Betrachtet man das vierte Quartal gesondert, so ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus des Umsatzes auf 501,2 (495,0) Mio CHF. Im dritten Quartal 2009 blieben die Umsätze noch deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Der EBITDA kletterte im Vorjahresvergleich um knapp 30% auf 122,3 Mio CHF, wobei sich die EBITDA-Marge auf 24,4% von 19,2% ebenfalls deutlich verbesserte.
Keine quantitativen Prognosen
Für das Geschäftsjahr 2010 erachtet Geberit quantitative Prognosen aufgrund der anhaltend grossen Unsicherheit zum jetzigen Zeitpunkt als «nicht angebracht». Die weltweite Wirtschaftskrise und die damit verbundene Unsicherheit in der Einschätzung der näheren Zukunft würde Voraussagen sehr schwierig machen. In der Bauwirtschaft werde der Rückgang mit grosser Wahrscheinlichkeit weitergehen. In den meisten für den Konzern bedeutenden geografischen Märkten dürften sich die Bauvolumina weiter zurückbilden, eine Erholung sei realistischerweise nicht vor 2011 zu erwarten, bekräftigt Geberit frühere Aussagen. (awp/mc/pg/03)