Geberit sieht Zeichen für Erholung der Märkte
Die Geberit AG zeigt sich für die Zukunft optimistisch. «Es gibt Anzeichen für eine beginnende Erholung der Märkte», sagte CEO Günter Kelm am Montag beim Herbst-Dialog von Geberit in Jona. Wie nachhaltig diese sei, bleibe allerdings abzuwarten.
Geberit-CEO Günter Kelm sieht Zeichen für die Erholung der Märkte.(keystone)
Kelm bestätigte damit aber die Aussagen, welche Geberit vor knapp zwei Wochen bei der Präsentation der Neunmonatszahlen gemacht hat. Geberit erwartet demnach für 2003 ein Umsatzwachstum von 8 Prozent sowie ein überproproportionales Gewinnwachstum. Dieses soll im zweistelligen Bereich zu liegen kommen, wie Finanzchef Rudolf Huber am Rande der Veranstaltung bestätigte. Konzernchef Kelm hatte Ende Oktober nur sagen können, dass er hoffe, dass das Gewinnwachstum zweistellig ausfallen werde.
Erfreuliche Entwicklung in Deutschland
Als ein erfreulicher Punkt wird die Entwicklung im mit Abstand wichtigsten Markt Deutschland genannt. Dort konnte mit einem positiven dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr eine Verbesserung erzielt werden. Trotzdem ist die Abhängigkeit vom deutschen Markt gesunken. Lag der in Deutschland erzielte Umsatz 1995 noch bei über 50 Prozent, konnte er im laufenden Jahr weiter auf rund 31 Prozent gesenkt werden.
Überdurchschnittliches Wachstum in fast allen Märkten
Dies sei vor allem eine Folge der guten Entwicklung im Bereich übriges Europa, wo auch in Zukunft ein überdurchschnittliches Wachstum erwartet werde, erklärte Kelm. Die Regionen restliches Westeuropa sowie Ost- und Zentraleuropa konnten im dritten Quartal überdurchschnittlich zulegen. Von den europäischen Hauptmärkten hätten sich die Schweiz und Holland sowie Frankreich erfreulich entwickelt, so Kelm. In Frankreich gab es Erfolge bei den Sanitärsystemen, in der Hausentwässerung und bei erdverlegten Rohrleitungssystemen. Break-Even in China in Sicht
In der Schweiz war das Dusch-WC 8’000 der Hauptgrund für die positive Ergebnisentwicklung. Zufrieden ist man bei Geberit auch mit China. Dort soll im Jahr 2003 erstmals der Break-Even erreicht werden. In China sei für weiteres Wachstum die Basis gelegt, führte Kelm aus. «Der Markt wird allerdings nicht gleich explodieren», dämpfte er die Erwartungen der Anwesenden. Sorgenkind USA
Weniger rosig verläuft das Geschäft dagegen in den USA, mit der letztjährigen Akquisition Chicago Faucet (CFC). «Wir müssen akzeptieren, dass der öffentliche Bereich schwach ist», sagte Kelm. Und CFC ist stärker im institutionellen Bereich engagiert, als im kommerziellen. Die Gemeinden stellten für Renovationen, von Schulen oder Universitäten zum Beispiel, momentan kein Geld zur Verfügung, monnierte Kelm. CFC brauche nun einfach mehr Zeit, um die Margen nach oben zu bringen. Umsatz- und Ertragssteigerung im 2004
Als operatives Gewinnziel nannte Kelm 10 Prozent auf Stufe Ebit. Er gibt sich überzeugt, dass die eingeleiteten Massnahmen im Jahr 2004 Früchte tragen und zu einer Umsatz- sowie Ertragssteigerung führen werden. Kelm bestätigte weiter das mittelfristigen Ziel eines Umsatzwachstums von 6 bis 8 Prozent im Jahr, inklusive Akquisitionen. Dabei soll der Umsatzanteil von ausserhalb der europäischen Hauptmärkte von momentan knapp 20 auf 25 Prozent steigen. Gewinn pro Aktie steigern
Die operativen Margen sollen auf dem heutigen Niveau gehalten, der Gewinn pro Aktie jedoch überdurchschnittlich gesteigert werden. «Nicht Wachstum an sich, sondern profitables Wachstum ist das Ziel», erklärte Kelm. Entsprechend streng seien auch die Akquisitionskriterien von Geberit. (scc/afx/vom)