Geberit: Umsatztrendwende im Q4 – Marge höher als erwartet
Der Umsatz des Sanitätstechnikkonzerns fiel um 11,2% auf 2’181,2 (VJ 2’455,1) Mio CHF zurück. Währungsbereinigt hauptsächlich als Folge des schwachen Euros ergab sich ein Minus von 6,5%.
Umsatzzahlen leicht über den Erwartungen
Mit dem Umsatz hat Geberit die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’142 Mio CHF, bei einer Bandbreite von 2’128 bis 2’160 Mio CHF. Geberit selbst hatte bereits Ende Oktober mit den Neunmonats-Zahlen einen Umsatz von «leicht über 2,1 Mrd CHF» in Aussicht gestellt.
Deutschland gehalten, Frankreich im Plus
Die europäischen Märkte schrumpften insgesamt in lokalen Währungen um 6,0%, wobei sich in allen Regionen und Märkten die kumulierten Umsatzabweichungen im Vergleich mit den Neunmonatszahlen verbessert haben. Der wichtige Markt Deutschland hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahr gehalten und Frankreich hat als einziger grösserer Markt gar ein Plus von 2,2% erreicht.
Massiver Rückgang in Italien
Leichte Rückgänge verzeichneten Benelux (-2,7%), die Schweiz (-3,7%) und Österreich (-5,0%), während der Kernmarkt Italien (-14,2%), Grossbritannien/Irland (-11,8%), die nordischen Länder (-13,6%), Zentral/Osteuropa (-18,5%) und die iberische Halbinsel (-25,7%) zweistellig schrumpften.
Anhaltend schwierige Lage in Nahost/Afrika und Amerika
In den Regionen Nahost/Afrika (-13,8%) und Amerika (-15,1%) präsentierte sich die Lage gemäss Geberit anhaltend schwierig. Die Region Fernost/Pazifik wuchs im vierten Quartal wie bereits im dritten und reduzierte das Jahresminus auf 4,7%.
Trendwende mit Umsatzwachstum im 4. Quartal
Im vierten Quartal hat Geberit einen Umsatz von 501,2 (495,0) Mio CHF erzielt, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal von 1,3% (LW +3,0%) und somit einer Trendwende entspricht. Im ersten Quartal ging der Umsatz währungsbereinigt noch um 8,3% zurück, im zweiten um 10,5% und im dritten um 7,9%.
EBITDA-Marge deutlich über Vorjahr erwartet
Die bisherige Gewinnprognose für 2009 hat Geberit, was die operative Marge betrifft, erhöht. Neu ist eine EBITDA-Marge «deutlich über Vorjahr» zu erwarten; bisher hiess es, sie werde im Bereich des Vorjahresniveaus (26,4%) ausfallen.
Tieferes Finanzergebnis und Sondereffekte beeinflussen Reingewinn
Der Reingewinn werde von einem tieferen Finanzergebnis sowie von Sondereffekten beeinflusst, woraus sich ein im Vergleich zu den operativen Ergebnissen eine überproportionale Abschwächung beim Gewinn je Aktie ergibt. Die Gewinnzahlen wird Geberit am 11. März 2010 vorlegen.
Indischer Vertriebspartner übernommen
Weiter gibt Geberit bekannt, dass per 1. Januar der indische Vertriebspartner mit 45 Mitarbeitenden und Sitz in Bangalore sowie weiteren Niederlassungen in Delhi und Mumbai übernommen worden sei. Dieser hat in den vergangenen Jahren den Markt für Unterputz-Spülkasten ausgebaut und Geberit als Marktführer etabliert. Das aktuelle Umsatzvolumen bewege sich im einstelligen Millionenbereich.
Keine konkreten Angaben zu 2010
Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2010 macht Geberit heute noch keine konkreten Angaben. CEO Albert Baehny hatte allerdings zuletzt Ende Dezember gegenüber der Presse die bisherigen Aussagen zu den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Er erwarte ein schwieriges Jahr, sei aber zuversichtlich, dass Geberit weitere Marktanteile dazugewinnen werde. Mit einer spürbaren Erholung der internationalen Baukonjunktur sei 2010 noch nicht zu rechnen. Für die Aktionäre stellte er überdies eine «schöne Dividende» in Aussicht. (awp/mc/pg/05)