Geldwäsche-Ermittlungen gegen Chef der Vatikanbank

Laut Ansa stehen Gotti Tedeschi und der Manager im Verdacht, bei Finanztransaktionen die Namen der wahren Auftraggeber verschwiegen zu haben.


Vatikan «erstaunt»
Der Vatikan zeigte sich «erstaunt» über die Ermittlungen. Früheren Medienberichten zufolge haben die Ermittler italienische Steuerzahler im Verdacht, unter dem Deckmantel der Vatikanbank Steuerbetrug und Unterschlagung zu begehen. Vor Jahren bereits sollen die Ermittler laut der Zeitung «Repubblica» entdeckt haben, dass das Institut für Religiöse Werke – wie die Vatikanbank offiziell heisst – unter seinem Kürzel IOR mehrere Konten bei anderen Banken verwaltete. Über eines der Konten sollen demnach binnen zwei Jahren 180 Millionen Euro geflossen sein.


«Klarer Wille zu völliger Transparenz» bekundet
Die Vatikanbank verwaltet normalerweise die Gelder der katholischen Orden und Verbände. Als Institution des Vatikanstaats steht sie ausserhalb des italienischen Gesetzes. Den Medienberichten zufolge wurde der Experte für Finanzethik Gotti Tedeschi vor einem Jahr an die Spitze des IOR geholt, um dessen Konten in Ordnung zu bringen. In einer Erklärung des Vatikan-Staatssekretärs hiess es, der Vatikan habe wiederholt seinen «klaren Willen zu völliger Transparenz der Finanztransaktionen des IOR bekundet». Die Bank von Italien habe alle «notwendigen Informationen», ähnliche Verfahren würden derzeit auch bei anderen italienischen Kreditinstituten eingeleitet. (awp/mc/ps/26)

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