Geldwäscherei: Banker stehen in Bellinzona vor Gericht

Auf die Anklagebank setzten sich die Banker nur unter Protest. Nach Ansicht ihrer Verteidiger wird der auf zwei Wochen angesetzte Prozess mit einem «der grössten Flops der jüngeren Schweizer Justizgeschichte» für die Bundesanwaltschaft enden.

Kontoinhaber in Brasilien verurteilt
Bundesanwalt Brent Holtkamp werfen die Banker eine «unentschuldbare Verleumdung von schweizerischen und brasilianischen Staatsbürgern» vor, wie man in einem von PR-Berater Klaus J. Stöhlker verfassten Communiqué lesen kann. Für Holtkamp sind die fünf Ex-Kader der früheren Discount Bank & Trust Company (DBTC) jedoch alles andere als Unschuldslämmer. Gemäss Anklageschrift haben sie in der Schweiz Gelder aus einer brasilianischen Korruptionsaffäre rein gewaschen. Inhaber der Konten waren hohe Steuerbeamte der brasilianischen Föderation und des Teilstaates Rio de Janeiro. Sieben von ihnen hat die brasilianische Justiz 2003 in erster Instanz wegen Bestechung, Geldwäscherei und Urkundenfälschung zu Strafen zwischen 14 und 17,5 Jahren verurteilt. In der Schweiz kamen die Ermittlungen ins Rollen, nachdem die DBTC im Sommer 2002 durch die Genfer Privatbank Union Bancaire Privée übernommen worden war.

(Bieler Tagblatt/mc/hfu)

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