Geldwäscherei: Weniger aber wichtigere Verdachtsmeldungen

Die MROS dient als Drehscheibe zwischen der Finanzbranche und den Strafverfolgungsbehörden. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Kontrollstelle zur Bekämpfung der Geldwäscherei (KST) im Eidgenössischen Finanzdepartement, die für die Einhaltung der Sorgfaltspflichten im Parabankensektor sorgt.


82 % aller Verdachtsmeldungen an Justiz übermittelt
Wie dem 9. Jahresbericht der MROS zu entnehmen ist, gingen letztes Jahr 619 Verdachtsmeldungen ein, 15% weniger als 2005. Davon wurden aber 82% an die Justiz übermittelt. Im Vorjahr waren es nur 69% der 729 Meldungen gewesen. Der Rückgang der Tipps steht in direktem Zusammenhang mit den Meldungen aus dem Barzahlungsverkehr, die um 53% abnahmen. Die Hinweise aus dem Bankensektor nahmen dagegen um 22,5% auf einen Rekordwert von 359 seit Einführung der Meldepflicht im Jahre 1998 zu.


Gesamtsumme aller gemeldeten Vermögenswerte um 20 % gestiegen
Gestiegen ist auch die Gesamtsumme aller gemeldeten Vermögenswerte und zwar um 20% auf 815 Mio CHF. 2% dieser Summe standen in Zusammenhang mit mutmasslicher Terrorfinanzierung. Hier gingen 8 Verdachtsmeldungen ein, 12 weniger als im Vorjahr. Der grösste Teil dieser Meldungen betreffen Personen, die auf UNO-Namenslisten von Terrorverdächtigen vermerkt sind. Es geht dabei um kleinere Beträge. Allein 16,8 Mio CHF betreffen einen Fall, bei dem eine ausländisch beherrschte Bank dubioser Geschäfte verdächtigt wird.


Von den seit 2001 erfassten 154 Verdachtsmeldungen zu mutmasslicher Terrorismusfinanzierung wurden 149 an die Justiz weitergeleitet. 44 Fälle wurden eingestellt. 100 sind noch hängig. Insgesamt waren Ende des letzten Jahres 67% aller Verdachtsfälle pendent. (awp/mc/pg)

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