Genentech: Roche lanciert offizielles Angebot

Das Angebot von Roche endet voraussichtlich am 12. März 2009, um 24.00 Uhr (New Yorker Zeit), wie der Pharmakonzern am späten Montagabend mitteilte. Das Kaufangebot war bereits am 30. Januar 2009 vorangekündigt worden und ersetzt die am 21. Juli 2008 unterbreitete Offerte zur 89,00 USD je Titel.


Im Besitz von 55,8 % aller Genentech-Titel
Jene erste Offerte war bereits vom unabhängigen Ausschuss des Genentech-Verwaltungsrates abgelehnt worden. Angesichts des fehlenden Fortschritts in den Gesprächen, mit Genentech eine Vereinbarung zu treffen, unterbreite Roche den Genentech-Aktionären nun direkt ein Kaufangebot, hiess es. Roche besitzt derzeit rund 55,8% aller Genentech-Titel.


Reaktion innerhalb von zehn Geschäftstagen
Ein Ausschuss des Genentech-Verwaltungsrates forderte die Aktionäre des Unternehmens erneut auf, nicht auf das Übernahmeangebot zu reagieren. Das Gremium will binnen zehn Geschäftstagen zu der Offerte formal Stellung nehmen und seine Haltung erläutern, wie Genentech in der Nacht zum Dienstag mitteilte.


Squeeze out angestrebt
Wenn Roche nach Abschluss des öffentlichen Übernahmeangebots 90% oder mehr der Genentech-Aktien besitzt, will der Pharmakonzern eine Fusion (Squeeze out) mit Genentech anstreben. Das öffentliche Kaufangebot von Roche ist unter anderem von folgenden Bedingungen abhängig: einer unverzichtbaren Bedingung, dass mindestens die Mehrheit der von den Minderheitsaktionären gehaltenen Aktien im öffentlichen Übernahmeangebot angedient werden, und dass Roche über genügend finanzielle Mittel zum Erwerb verfügt.


Kosten von 42,1 Mrd. Dollar
Die neue Übernahmeofferte kommt Roche auf rund 42,1 Mrd USD zu stehen. Die Transaktion soll weiterhin mit eigenen Mitteln, Geldmarktanleihen, Obligationen und Bankkrediten finanziert werden. «Wir sind zuversichtlich, die Finanzierung der Genentech-Übernahme sichern zu können», sagte CFO Erich Hunziker am 4. Februar an einer Telefonkonferenz zum Jahresabschluss. CEO Severin Schwan rechnet bereits im ersten Jahr der Übernahme mit einem Beitrag von Genentech zum Kerngewinn, wie er Anfang Februar sagte.


Neues Vorgehen – unveränderte Pläne
«Wir haben zwar unsere Vorgehensweise betreffend der Transaktion geändert – unsere Pläne, wie wir die beiden Unternehmen zusammenführen wollen, bleiben aber unverändert», wird Franz B. Humer, Verwaltungsratspräsident der Roche-Gruppe, in der gestrigen Medienmitteilung zitiert. «Wir werden die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die spezielle forschungsorientierte Innovationskultur von Genentech zu erhalten», so Humer weiter.


Unabhängiges Forschungszentrum innerhalb der Roche-Gruppe
Roche wolle mit den bestehenden Spitzenkräften den Ansatz von Genentech, neue Medikamente zu erforschen und zu entwickeln, weiterverfolgen. Entsprechend werde die Forschung und frühe Entwicklung von Genentech innerhalb der Roche-Gruppe als unabhängiges Forschungszentrum weitergeführt. Hingegen werde die US-Vertriebsorganisation von Roche Pharma von Nutley an den Genentech-Standort in South San Francisco verlagert. Auch werde die Einheit künftig unter dem Namen Genentech auftreten, um die Bekanntheit von Genentech im Markt zu nutzen.  (awp/mc/pg/35)

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