General Electric gibt Entwarnung für Finanzsparte

Selbst wenn sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtere, führte Spartenchef Mike Neal aus, sei kein neues Kapital nötig. Das beruhigte die Anleger. Sie griffen in Scharen bei der General-Electric-Aktie zu. Diese stieg im frühen Handel in einem knapp behaupteten Markt um 6,30 Prozent auf 10,97 US-Dollar. Konzernchef Jeff Immelt hatte bereits vor zwei Tagen in einem Interview gesagt, dass er für GE Capital einen Gewinn erwarte und ausreichend Kapitalreserven vorhanden seien, um mögliche weitere Einbrüche abzufedern Eine Abspaltung des Geschäftsbereichs nannte er «undenkbar».


Von Ertragsperle zu Problemfall
Die Finanzsparte war in der Vergangenheit die Ertragsperle im Mischkonzern. Selbst im vergangenen Jahr trug der Bereich mit 8,6 Milliarden Dollar noch ein Drittel zum operativen Gesamtgewinn bei. Allerdings hatte lediglich ein Steuereffekt GE Capital im Schlussquartal vor dem Abgleiten in die roten Zahlen bewahrt. Im laufenden Jahr taxiert Spartenchef Neal das Ergebnis auf vergleichsweise magere 2 bis 2,5 Milliarden Dollar.


Immelt erwartet zweistelligen Milliardengewinn
Konzernchef Immelt hofft für das gesamte Unternehmen auf einen Gewinn von unter dem Strich mehr als 10 Milliarden Dollar nach 17,3 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Weitere Abschreibungen in der Finanzsparte könnten das Ziel aber zunichte machen. GE Capital finanziert nicht nur die Industriegüter des Konzerns, sondern betreibt auch eigenständiges Kreditgeschäft mit Unternehmen und Verbrauchern. Unter anderem ist General Electric einer der grössten Flugzeug-Finanzierer.


Im Zuge des Konzernumbaus muss aber auch GE Capital sein Geschäft zurückfahren. Zahlreiche Tochterunternehmen hat Immelt bereits verkauft. So ging die deutsche GE Money Bank an die spanische Banco Santander. (awp/mc/pg/29)

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