General Electric leidet weiter vor allem unter Finanzsparte

Konzernweit brach der Überschuss um 47 Prozent auf 2,67 Milliarden Dollar (1,89 Mrd Euro) ein. Experten hatten mit einem Einbruch in dieser Grössenordnung gerechnet. Das Umsatzminus von 17 Prozent auf 39,1 Milliarden Dollar fiel dagegen deutlich grösser als prognostiziert aus. Die Aktie gab vorbörslich nach.


Immelt verzichtet auf Ausblick
GE-Chef Jeff Immelt wagte weiter keinen Ausblick, bezeichnet die Ergebnisse inmitten der weltweiten Rezession aber als «solide». «Wir senken unsere Kosten derzeit weiter aggressiv», sagte Immelt. Er hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, die Kosten um fünf Milliarden Dollar senken zu wollen. Vor allem in der Finanzsparte hatte Immelt die Säge angesetzt. So wurde zum Beispiel die deutsche GE Money Bank an die spanische Grossbank Santander losgeschlagen. Im zweiten Quartal ging der Gewinn in der Sparte um 80 Prozent auf 590 Millionen Dollar zurück. Das Segment dürfte aber im laufenden Jahr profitabel sein. Zudem seien der Finanzbedarf für 2009 sowie ein Drittel des kommenden Jahres bereits abgedeckt.


Konzern will von Konjunkturprogrammen profitieren
Der Konzern wolle sich zudem im Industrie- und Dienstleistungsgeschäft verstärkt auf Geschäft mit höheren Margen konzentrieren. «Wir bereiten uns weiter darauf vor, um aus der Wirtschaftskrise als einer der Gewinner hervorzugehen», sagte Immelt. Der Konzernlenker will dabei auch von den zahlreichen staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren. Das Unternehmen habe sich weltweit an rund 400 Ausschreibungen beteiligt. Bisher seien daraus aber keine nennenswerten Umsätze erzielt worden. «Wir gehen davon aus, dass sich das Geschäft hier in der zweiten Jahreshälfte beleben dürfte», sagte der GE-Chef. Den Auftragsbestand bezifferte das Unternehmen auf 169 Milliarden Dollar Ende Juni – er sank damit im zweiten Quartal um zwei Milliarden Dollar.


Einer der grössten Konzerne weltweit  
General Electric gehört mit einem jährlichen Umsatz von zuletzt 182 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 17 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr zu den grössten Konzernen weltweit. Wegen der Probleme in der Finanzsparte verlor das Unternehmen allerdings an finanzieller Stärke und musste erstmals seit der Grossen Depression der 30er-Jahre die Dividende kappen. General Electric gilt angesichts der breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Das Unternehmen, dessen Wurzeln auf den Erfinder der Glühbirne, Thomas Edison, zurückgeht, ist in 100 Ländern vertreten und beschäftigte Ende 2008 rund 323.000 Menschen. Die GE-Aktie ist als einziger Wert seit 1896 im Dow Jones Industrial Index notiert. Zuletzt entwickelte sich das Papier allerdings wegen der Probleme in der Finanzsparte deutlich schlechter als der Dow Jones. (awp/mc/ps/19)

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