General Motors erneut mit Milliarden-Minus

Damit hat GM de n dritten Quartalsverlust in Folge eingefahren. Der Umsatz sank trotz eines starken internationalen Geschäfts um knapp zwei Prozent auf 42,7 Milliarden Dollar, teilte GM am Mittwoch in Detroit mit. Analysten hatten allerdings einen noch weit grösseren Verlust erwartet. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel um etwa vier Prozent auf rund 22 Dollar zu. Ein Jahr zuvor hatte das bereinigte Minus lediglich 42 Millionen Dollar betragen. Ganz unter dem Strich war sogar ein Gewinn von 62 Millionen angefallen.


Belastungen
In den vergangenen drei Jahren erlitt GM besonders wegen des schwachen US-Marktes insgesamt Verluste von über 50 Milliarden Dollar. Die deutsche Tochter Opel hatte es 2007 zum zweiten Mal in Folge in die schwarzen Zahlen geschafft. Auf den Gewinn drückten im ersten Quartal enorme Belastungen durch die GM-Finanzsparte und die in einem Insolvenzverfahren steckende ehemalige Zuliefertochter Delphi. Weitere Milliardenkosten entstanden durch Stellenstreichungen und den Konzernumbau sowie durch negative Steuereffekte in Europa. Bereinigt um alle Sonderlasten erzielte GM im Kerngeschäft mit der Autoproduktion einen operativen Gewinn vor Steuern von 392 Millionen Dollar (Vorjahr: 161 Millionen Dollar).


Zuwachs
Ein deutlicher Zuwachs gelang GM ausserhalb der USA angeführt von Schwellenländern wie China, Brasilien, Russland und Indien. Mit dem japanischen Erzrivalen Toyota liefert sich der US-Hersteller ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des absatzstärksten Autobauers der Welt. Während GM im ersten Quartal mit 2,25 Millionen Autos etwas weniger Wagen verkaufte als im Vorjahr, legte Toyota zu. Die Japaner sind zudem sehr profitabel. In Europa erzielte GM allerdings dank der grossen Nachfrage aus Osteuropa zum Jahresauftakt einen Absatzrekord.


Ford überrascht mit Gewinn
Erst diese Woche kürzte GM die Fertigung der sich immer schlechter verkaufenden, spritfressenden Pickups und schweren Geländewagen um gut 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 3500 Stellen sollen wegfallen. Zudem laufen Abfindungsangebote an Zehntausende Mitarbeiter. Der zweitgrösste US-Autobauer Ford überraschte vergangene Woche mit einem Gewinn für das erste Quartal. Allerdings rechnet Ford für 2008 insgesamt weiter mit roten Zahlen und plant erst ab 2009 Überschüsse im Gesamtjahr. Auf dem notleidenden US-Automarkt erwarten Experten 2008 auch wegen der Konjunkturkrise einen verschärften Rückgang auf rund 15 Millionen verkaufte Wagen nach 16,7 Millionen im vergangenen Jahr. (awp/mc/ps)

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