GM-Chef Rick Wagoner wies am Mittwoch in Detroit auf die jährlichen Kostenersparnisse von neun Milliarden Dollar hin, die bis zum Jahresende erzielt werden dürften und hob die Fortschritte auf beiden Seiten des Atlantik hervor. Das Unternehmen schliesst in Nordamerika Fabriken und baut gezielt Stellen ab.
Verlust pro Aktie auf 0,20 Dollar verringert
Im dritten Quartal 2006 hat GM konnte seine Milliardenverluste 115 Millionen Dollar (92 Mio Euro) verringern (Vorjahresquartal: minus 1,7 Mrd Dollar). Der Verlust pro Aktie verringerte sich auf 0,20 (Vorjahr: 2,94) Dollar. Der Fehlbetrag sei mit Hilfe eines «aggressiven Umbaus» des nordamerikanischen Autogeschäfts und erheblicher Fortschritte in Europa reduziert worden, hiess es.
Gewinn ohne Sonderfaktoren: 529 Mio Dollar
Der Quartalsumsatz erhöhte sich von 47,2 Milliarden im Vorjahr auf 48,8 Milliarden Dollar. Ohne Sonderfaktoren verdiente GM 529 Millionen Dollar oder 93 Cent je Aktie, während die Wall Street nur von 49 Cent ausgegangen war.
Kein Dreierverbund mit Renault und Nissan
Wagoner hatte kürzlich einen globalen Dreierverbund mit Renault und Nissan Motor dankend abgelehnt. Stattdessen hat sich der GM-Boss voll auf die Sanierung des eigenen Geschäfts konzentriert.
Europa und Nordamerika viel besser
In Europa legte der Quartalsumsatz auf 7,4 (7,2) Milliarden Dollar zu, der Verlust sank auf 103 (353) Millionen Dollar. In Nordamerika verlor GM im Autogeschäft 374 Millionen Dollar nach 2,2 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2005. GM setzte weltweit 2,3 (2,36) Millionen Autos ab. In Nordamerika gab es einen deutlichen Absatzrückgang auf 1,285 (1,415). In Europa stagnierte der Autoverkauf mit 456 000 (463 000) Stück. GM hat ebenso wie Ford und DaimlerChrysler in den USA bei den lukrativen grossen Geländewagen und Pickups wegen der hohen Treibstoffpreise gelitten.
Ford hinkt hinterher
Ford Motor, der zweitgrösste amerikanische Autokonzern, hinkt hingegen bei seiner Restrukturierung noch weit hinterher und hatte im dritten Quartal vor allem wegen riesiger Einbussen in Nordamerika einen Verlust von 5,8 Milliarden Dollar verbucht. Die amerikanische DaimlerChrysler-Sparte Chrysler hatte im dritten Quartal einen Verlust von 1,16 Milliarden Euro.
Neunmonatsumsatz: Auf 155,5 Mrd Dollar gesteigert
Der Neunmonatsumsatz legte auf 155,5 (141,4) Milliarden Dollar zu, der Verlust belief sich auf 3,0 (3,9) Milliarden Dollar oder 5,39 (6,90) Dollar je Aktie. GM lieferte in den ersten neun Monaten weltweit 6,9 (7,1) Millionen Autos aus, davon 1,5 (1,5) Millionen in Europa und nur noch 3,2 (3,6) Millionen Stück in Nordamerika.
Delphi-Sanierung: Mögliche Verpflichtungen von 6,0 bis 7,5 Mrd Dollar
Der Autoriese erwartet im Zusammenhang mit der Sanierung des Zulieferers Delphi, der ehemaligen GM-Autoteilesparte, mögliche Verpflichtungen auf 6,0 bis 7,5 Milliarden Dollar. Delphi befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Wagoner will neben dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit Delphi und den Gewerkschaften auch den Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an der GM- Finanztochter GMAC bis zum Jahresende vollziehen. (awp/mc/ar)