Genolier: Antoine Hubert will nach Umsturz zurück
Er habe heute den Antrag auf Einberufung einer ausserordentlichen Aktionärsversammlung abgeschickt, sagte Antoine Hubert am Freitag vor den Medien in Zürich. An der Versammlung sollen erneut Wahlen in den Verwaltungsrat stattfinden.
Spitze am Mittwoch abgewählt
Am Mittwoch hatten mehrere Grossaktionäre gegen Hubert revoltiert: Bei der Wiederwahl in den Verwaltungsrat fiel der etwa 44-Jährige durch, obwohl er selber gemeinsam mit seiner Frau Grossaktionär der Spitalgruppe ist. Ebenfalls abgesetzt wurde Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan und Verwaltungsrat Antoine Kohler. Damit folgten die Aktionäre mehrheitlich dem Antrag der US-Beteiligungsgesellschaft Lincoln Vale, die dazu aufgerufen hatte, Hubert, Loretan sowie Kohler nicht mehr wiederzuwählen, weil sie mit der Leistung des Unternehmens unzufrieden war.
Drei neue VR ins Gremium gewählt
Ins Gremium gewählt wurden nur die bisherigen Verwaltungsräte Hans-Reinhard Zerkowski, Michael Schröder und Robert Pennone. Die Wahl von fünf weiteren Kandidaten scheiterte offensichtlich an einem Abstimmungsfehler. Nach dem Rauswurf Huberts aus dem Verwaltungsrat, setzten ihn die drei verbliebenen Verwaltungsräte auch als Chef der Genolier-Gruppe ab. Auch die operative Leiterin (COO), Valérie Dubois-Héquet, musste den Hut nehmen.
«Ich bin Mr. Genolier»
Nun will Hubert zurück. Sollte er an der ausserordentlichen Generalversammlung wiedergewählt werden, wolle er auch wieder das Amt des Unternehmenschefs übernehmen: «Ich will CEO werden», denn: «Ich bin Mr. Genolier» und «ich bin das Bild der Gruppe, wie Steve Jobs für Apple».
Auch Cédric George soll in den VR
Auch die abgewählten Verwaltungsräte Loretan und Kohler will Hubert an der a.o. GV wieder ins Aufsichtsgremium wählen lassen. Neu dazukommen solle der verantwortliche Arzt der Zürcher Klinik Pyramide am See, Cédric George. Huberts Widersacher Zerkowski, Schröder und Pennone sollen gemäss Huberts Vorstellungen im Verwaltungsrat bleiben. Loretan werde wieder als VR-Präsident installiert. Und Dubois-Héquet hole er ebenfalls zurück.
Frage der Kosten?
Huberts Rauswurf sei ein Schritt zum Kostensparen, sagte Grossaktionär Schröder seinerseits vor den Medien, im Hinblick auf Helikopterflüge und Luxuslimousinen als Firmenfahrzeuge für die Genolier-Spitze. Hubert wies die Kritik zurück: Mit den Helikopterflügen zu Terminen habe man im Gegenteil Geld gespart.
Schröder und Zerkowski sagten, nun müsse die Gruppe sparen, etwa beim Einkauf oder bei gewissen Investitionen wie beispielsweise in öffentliche Schwimmbäder. Aber an der bisherigen Grundstrategie halte man fest. Man wolle ein medizinisches Spitzenangebot schaffen. «Wir wollen weiter wachsen und in einem vernünftigen Zeitraum Marktführer werden», sagte Schröder. (awp/mc/pg/33)