Georg Fischer baut bei AgieCharmilles 340 Stellen ab

Die Kosten für das gesamte Programm seien in den 2008 getätigten Rückstellungen bereits enthalten. Für die betroffenen Mitarbeiter soll ein Sozialplan bereitgestellt werden. GF AgieCharmilles fokussiert die Produktion im Bereich Elektroerosionsmaschinen in der Schweiz, vereinfacht die Organisation und vereinheitlicht die Marktpräsenz der Gruppe.


Keine konkreten Angaben
Was die eingeleiteten Massnahmen konkret an Synergieeffekten oder Einsparungen bringen werden, konnte Georg Fischer noch nicht sagen. «Wir befinden uns erst in der Konsultationsphase mit den Sozialpartnern, weshalb es für konkretere Angaben noch zu früh ist», sagte GF-Sprecherin Bettina Schmidt auf Anfrage von AWP. Auch für genauere Informationen zu den im vergangenen November angesprochenen Massnahmen im Bereich Automotive sei es noch zu früh. Die Analyse bei Automotive sei noch immer im Gang. Schmidt verweist für weitere Informationen auf die Bilanzmedienkonferenz vom 24. Februar.


Starker Nachfrage-Einbruch
AgieCharmilles sehe sich seit vergangenem Oktober mit einem starken Einbruch der Nachfrage als Folge der internationalen Finanzkrise konfrontiert, hiess es weiter. Georg Fischer geht davon aus, dass die Auftragslage für längere Zeit schwach bleiben wird.


Verkauf und Marketing und Produktion von Abbau betroffen
Der Stellenabbau in der Schweiz wäre mit 145 Kündigungen verbunden, es würden allerdings auch frühzeitige Pensionierungen geprüft. Zwei Drittel der vorgesehenen Einsparungen sollen im Verkauf und Marketing, ein knappes Drittel in den Produktionswerken erzielt werden. Unabhängig von der geplanten Reduktion der Arbeitsplätze sei in den Werken vorübergehend Kurzarbeit angemeldet oder eingeführt worden.


Neuorganisation in Kraft gesetzt
Die im Sommer 2008 eingeleitete weltweite Neuorganisation sei plangemäss per Anfang Januar 2009 in Kraft gesetzt worden. Dabei wurde die gesamte Organisationsstruktur von GF AgieCharmilles systematisch vereinfacht.


Prognosen bereits im November gesenkt
Im vergangenen November hatte Georg Fischer bereits die Prognosen für das Gesamtjahr 2008 gesenkt und dabei Massnahmen angekündigt. GF Automotive und GF AgieCharmilles würden Profitabilitäts- und Effizienzsteigerungsprogramme erarbeiten, um die Auswirkungen der wirtschaftlich angespannten Situation abfedern zu können, hiess es damals. Für den Bereich AgieCharmilles hatte Georg Fischer die Zurückhaltung und Unsicherheit der Kunden im November bereits angesprochen und die Fokussierung der drei Standorte in der Schweiz auf je ein Spezialgebiet angekündigt. Die damit verbundenen Kosten sind in den mit der Gewinnwarnung vom November bereits publizierten Sonderkosten von 90 Mio CHF für das Jahr 2008 enthalten.


Aktie stark unter Druck
Die Aktie von Georg Fischer gerät im frühen Geschäft überdurchschnittlich unter Druck und verzeichnet ein Minus von 5,4%. Die bekannt gegebenen Details zur Redimensionierung würden keine wesentliche Neuigkeiten darstellen, lautet die Einschätzung der ZKB. Neu sei lediglich, dass der Einbruch, der sich Ende November bei AgieCharmilles abgezeichnet hatte, nun Realität geworden sei. Offenbar sei der wichtige Monat Dezember schlecht gelaufen. Für die Bank Vontobel ist die heutige Ankündigung dagegen ein Fortsetzung der Negativmeldungen für Georg Fischer. Mittlerweile seien 75% des Umsatzes von der globalen Krise betroffen, womit sich GF in einer sehr schwierigen Situation befinde. (awp/mc/pg/15)

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