Georg Fischer: Kräftiges Wachstum bringt Zahlen über Erwartungen
Für das zweite Semester zeigt sich GF zuversichtlich. GF hat den Umsatz um 13% auf 2’248 Mio CHF und den Auftragseingang um 12,9% auf 2’294 Mio CHF gesteigert. Bereinigt um die positiven Währungseffekte und geringfügige Veränderungen im Konsolidierungskreis liegt das Umsatzplus bei 10%. Der EBIT erhöhte sich um 19% auf 192 Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 8,5 (8,1)%. Der Reingewinn vor Minderheiten zog auf 128 Mio CHF an, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilt. Inklusive der Minderheitsanteile ergab sich ein Reingewinn von 136 Mio CHF.
Alle Bereiche legen zu
Alle drei Konzernbereiche hätten ‹eindrückliche Fortschritte› verzeichnet, schreibt GF. Die Markterfolge in allen Unternehmensgruppen seien von einer günstigen Konjunktur in fast allen Märkten unterstützt worden.
GF Automotive mit Umsatzplus von 15 %
Der grösste Bereich GF Automotive verzeichnete ein Umsatzplus von 15% auf 1’116 Mio CHF, welches vor allem mit der starken Nachfrage aus dem Sektor Nutzfahrzeuge begründet wird. Ein Nachlassen der Nachfrage zeichne sich derzeit nicht ab. GF Piping System verkaufte mit 559 Mio CHF gar 16% mehr als im Vorjahressemester und der Bereich AgieCharmilles verzeichnete ein Umsatzwachstum von 6% auf 572 Mio CHF. Der hohe Auftragsbestand sei hier eine günstige Ausgangsposition für das zweite Halbjahr, hiess es.
Die Nettoverschuldung ist sowohl gegenüber Ende 2006 als auch gegenüber dem Vorjahr wegen der Auszahlung der Nennwertreduktion von 101 Mio CHF sowie des Erwerbs der Agie Charmilles Holding im Betrag von 52 Mio CHF angestiegen und lag bei 454 Mio CHF. Der freie Cashflow belief sich auf 30 (VJ 78) Mio CHF.
Optimismus für 2007
Für das Gesamtjahr 2007 zeigt sich GF grundsätzlich zuversichtlich und geht weiterhin davon aus, dass die EBIT-Marge des Vorjahres von 8,1% übertroffen werden kann. «Wir profitieren von einer vorteilhaften Konjunktur und vom Währungsumfeld, deshalb erwarten wir für das zweite Semester ein ähnliches Ergebnis wie im Ersten», sagte CEO Kurt Stirnemann anlässlich einer Telefonkonferenz zu AWP. «Eine konkrete Prognose für die EBIT-Marge per Ende Jahr machen wir aber nicht.» Mit den aktuellen 8,5% liegt GF indes auf Kurs.
AgieCharmilles: Stirnemann optimistisch
Für AgieCharmilles zeigte sich Stirnemann optimistisch, dass die EBIT-Marge gemäss der üblichen Saisonalität Ende Jahr höher sein wird als im ersten Semester mit 6,8%. Es sei auch nicht auszuschliessen, die hohe Marge von 13,1% im Bereich Piping Systems noch weiter auszubauen, fügte er an. Es werde aber bereits schwierig, diese zu halten. Im grössten Bereich Automotive dürfte die EBIT-Marge von 8% ‹tendenziell› eher zurückgehen, wie Finanzchef Roland Abt erläuterte.
Höhere Investitionen als geplant
Um die sich derzeit bietenden Marktchancen zu nutzen, werden die Investitionen 2007 mit rund 200 Mio CHF höher ausfallen als geplant. Bezüglich Akquisitionen halten die Verantwortlichen von GF an den bisherigen Vorstellungen fest. Alle drei Bereiche würden sich primär auf organisches Wachstum fokussieren, erklärte der CEO. Daneben werde auch externes Wachstum angestrebt, vor allem im Bereich Piping Systems. Bis 500 Mio CHF könnte GF insgesamt ausgeben, davon 50 bis 250 Mio CHF für ein einzelnes Objekt.
AgieCharmilles als einzige und leise Enttäuschung
An der Börse wurde das Ergebnis einhellig als ’sehr gut› bis ‹ausgezeichnet› eingestuft, mit AgieCharmilles als einziger und leiser Enttäuschung. Uneins sind sich die Analysten indes über die Bewertung der Aktie. Während die Einen aufgrund der hohen Bewertung nur noch begrenztes Kurspotential sehen, erklären Andere den Titel für noch immer günstig. GF stehen um die Mittagszeit in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt 1,5% tiefer bei 991 CHF. (awp/mc/pg)