Georg Fischer schreibt 2009 Reinverlust von 238 Mio. Franken

Für das laufende Jahr erachtet GF die Rückkehr in die Gewinnzone als möglich, so denn die aktuelle leichte Belebung der Märkte nachhaltig ist.


Umsatz um 35 % eingebrochen
Der Umsatz fiel um 35% auf 2’906 (VJ 4’465) Mio CHF zurück, bereinigt um Währungseinflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis lag das Minus bei 33%. Der Auftragseingang reduziert sich um ebenfalls um 35% auf 2’906 (4’462) Mio CHF, wie der Industriekonzern am Dienstag mitteilte.


Hohe Sonderbelastungen
Auf Stufe EBIT ergab sich ein Verlust von 201 Mio CHF (VJ: Gewinn 134 Mio) und der Reinverlust belief sich auf 238 Mio CHF (VJ: Gewinn 69 Mio). Ohne die Sonderbelastungen von 143 Mio CHF – davon 90 Mio CHF Restrukturierungskosten und 53 Mio CHF Goodwill-Abschreibungen – hätte sich der EBIT auf -58 Mio CHF belaufen. Im Betriebsergebnis schlugen sich hauptsächlich wegen des schwachen Euro Währungsverluste von 24 Mio CHF nieder.


Positiver Cashflow dank Kostensenkungen
Dank der eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen, welche die Kosten gegenüber dem Vorjahr um 430 Mio CHF gesenkt haben, resultierte ein positiver Cashflow von 94 Mio CHF. Die Nettoverschuldung reduzierte sich dadurch per Jahresende auf 472 Mio CHF. GF weist darauf hin, dass das Betriebsergebnis vor Sonderkosten im zweiten Semester dank der Massnahmen positiv gewesen sei. Die im vergangenen Mai angekündigten Strukturmassnahmen seien grösstenteils bereits umgesetzt oder würden wie geplant bis Mitte 2010 abgeschlossen.


Keine Dividende
Auf die Ausschüttung einer Dividende soll verzichtet werden, nachdem im Vorjahr noch eine Nennwertrückzahlung von 5 CHF an die Aktionäre ausbezahlt worden war. Damit hat GF die Schätzungen der Analysten beim Umsatz knapp verfehlt, beim Reinverlust aber genau getroffen.


Grösster Einbruch bei AgieCharmilles
Von den Divisionen hatte AgieCharmilles mit knapp 50% Umsatzverlust den grössten Einbruch zu verzeichnen. Der Bereich Automotive setzte gut 40% weniger um, während sich die Division Piping Systems mit einem Minus von rund 13% vergleichsweise stabil hielt. Trotz der Rezession sei die Konzernstrategie weiter umgesetzt worden. Deren Kernpunkte sind die Erhöhung des Anteils von GF Piping System, der Ausbau von Wachstumsmärkten und die Stärkung der Innovationskraft. 2009 stieg der Anteil von Piping Systems denn auch auf 37% von zuvor 28%.


Rückkehr in die Gewinnzone möglich
Für das Geschäftsjahr 2010 zeigt sich GF zurückhaltend. Dank der substantiellen Kostenreduktion starte man schlank und gut vorbereitet ins neue Geschäftsjahr. Das zweite Semester 2009 habe gezeigt, dass eine Rückkehr in die Gewinnzone auch im gegenwärtigen Marktumfeld möglich sei. Das zusätzliche operative Potential sei bei einer Markterholung bedingt durch die schlankeren Strukturen «entsprechend gross».


Nachfrage leicht belebt
In den vergangenen Wochen und Monaten habe sich die Nachfrage leicht belebt. Grund sei eine Zunahme der Produktion und der Investitionen vor allem in Asien, aber auch in einzelnen Branchen in Europa, wie beispielsweise der Automobilindustrie. Die Unsicherheiten bezüglich der Währungen und der Rohmaterialpreise blieben aber bestehen. Ob diese Belebung nachhaltig sei, werde sich erst im Verlauf des Jahres zeigen. Sollte dies aber der Fall sein, wäre ein ausgeglichenes Konzernergebnis 2010 möglich.


Gute Positionierung
Langfristig sieht sich GF weiterhin gut positioniert und verweist auf die starke Präsenz in Asien sowie auf die Trends steigende Nachfrage nach sauberem Trinkwasser, Mobilität oder Produktionseffizienz. Unter Annahme einer allmählichen, nachhaltigen Erholung der Märkte ab 2011 und auf der Grundlage einer nachhaltig reduzierten Kostenbasis halte man am Ziel fest, bis 2012 eine EBIT-Marge von 8% zu erreichen. ( awp/mc/pg/03)

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