2006 sei ein sehr erfolgreiches Jahr für Georg Fischer gewesen, sagte Geschäftsführer Kurt Stirnemann an der Bilanzmedienkonferenz. Die früher ergriffenen Massnahmen und die konjunkturelle Schönwetterlage habe dem Konzern zu einem operativen Rekordjahrverholfen.
Zwischenziele früher erreicht als erwartet
Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 30% auf 327 Mio CHF. Die Betriebsgewinnmarge stieg von 6,8 auf 8,1%. «Wir haben die seinerzeit gesetzten Zwischenziele ein Jahr früher als geplant erreicht», sagte Stirnemann. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre trügen Früchte, sagte Verwaltungsratspräsident Martin Huber. «Wir haben das Konzernportfolio bereinigt», erklärte Stirnemann. Die nicht strategischen Beteiligungen am Anlagenbauer Coperion und am deutschen Kunststoffhersteller Simona wurden veräussert sowie die Tochtergesellschaft Agie Charmilles vollständig übernommen und in den Konzern integriert.
Umsatz erstmals über 4 Mrd. Franken
Der Umsatz wuchs um 10% auf 4,048 Mrd CHF. Damit habe Georg Fischer erstmals die Marke von 4 Mrd CHF Umsatz übertroffen, sagte Huber. Die drei Kerngeschäfte seien in fast allen Märkten gewachsen und hätten ihre Performance weiter verbessert. Der grösste Bereich Automotive sei einmal mehr stärker als der Markt gewachsen. Während die europäische Autoproduktion um 2,1% zugenommen habe, verzeichnete Automotive ein Umsatzwachstum von 9,2% auf 1,927 Mrd CHF. Dazu beigetragen habe auch das florierende Lastwagengeschäft.
Rohrleitungsgeschäft legt am stärksten zu
Am stärksten wuchs das Rohrleitungsgeschäft Piping Systems, dessen Umsatz um 13,2% auf 983 Mio CHF zunahm. Das Geschäft werde getrieben vom Auf- und Ausbau der Infrastruktur, der Industrie und von Wohn- und Hotelbauten in den Wachstumsmärkten, sagte Stirnemann. Gleichzeitig kurble in den westlichen Ländern die Renovation der Bausubstanz und der Ersatz veralteter Verteilsysteme von Wasser und Gas die Nachfrage an. «Dieser Trend wird anhalten», sagte Stirnemann.
Agie Charmilles-Integration formell abgeschlossen
Die vollständige Integration von Agie Charmilles in den Konzern sei formell abgeschlossen. Die mit Abstand grösste Schweizer Werkmaschinen-Produzentin konnte den Umsatz um 8% auf 1,137 Mrd CHF erhöhen. Als Wachstumsmotor hätten sich die Hochgeschwindigkeitsfräsen erwiesen.
Aktionäre profitieren
Von den guten Ergebnissen sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Nennwertrückzahlung werde von 15 auf 25 CHF je Aktie erhöht, sagte Finanzchef Roland Abt. An der Börse fiel die Aktie bis gegen Mittag um 3,4% auf 801,50 CHF.
Performanceziele nach oben korrigiert
Dank dem hohen Auftragseingang seien die Aussichten für 2007 gut, sagte Stirnemann. Georg Fischer revidierte die Performanceziele nach oben und peilt nun ein Umsatzwachstum von 5 bis 6% jährlich an. (awp/mc/pg)