«Georg Fischer ist dank motivierter Mitarbeiter und einer gut gefüllten Pipeline bestens gerüstet für aktuelle Herausforderungen», fasste Konzernchef Kurt Stirnemann am Donnerstag anlässlich des Technology Days in Schaffhausen die Lage des Unternehmens zusammen.
Weiterentwickelte Werkstoffe und neue Verfahren
Als eine Stütze für das Geschäft von Georg Fischer streicht Stirnemann die angestrebte Reduktion des CO2-Ausstosses durch Leichtbau und die damit verbundenen Herausforderungen an den Automobilbau hervor. Der grösste Bereich GF Automotiv begegnet diesen mit weiterentwickelten Werkstoffen sowie neuen Verfahren und neuen Produkten. Viel verspricht sich das Unternehmen von den Werkstoff-Familien SiboDur und SiMo 1000, mit denen Aluminium-Bauteile leichter und zugleich fester und zäher oder – im zweiten Fall – besonders temperaturbeständig gefertigt werden können. Der Eisenwerkstoff SiMo 1000 ist einsetzbar bis Temperaturen von 1000 Grad und bei höheren Temperaturen und höherem Druck steigt der Leistungsgrad der Motoren. Das Material wird deshalb für Abgaskrümmungen und für Turbolader eingesetzt, wie der CEO erklärt.
Innovations-Highlight
Als weiteres Innovations-Highlight wird das neue Giessverfahren LamiCast vorgestellt. Damit können Aluminium-Bauteile besonders dünnwandig produziert und so Gewicht eingespart werden, ohne Einbussen bei der Qualität. «Mit dieser herausragenden Entwicklung stehen wir erst am Anfang und sehen ganz grosse Chancen», betont Stirnemann. Erste Aufträge aus der Automobilbranche sind bereits eingetroffen.
GF Piping Systems
Der Bereich GF Piping Systems wächst mit dem weltweiten Bedarf an sauberem Trinkwasser. Hier ist der Stolz des Unternehmens die neue Produktefamilie der Absperrklappen. Damit würden der Verschleiss verringert, längere Wartungsintervalle ermöglicht und die Sicherheit erhöht. Um die Marktposition weiter zu stärken, will GF in Schaffhausen das neu geschaffene Technology Center in Schaffhausen weiter ausbauen. Bereits am frühen Morgen gab das Unternehmen zudem bekannt, dass für rund 25 Mio CHF in Schaffhausen ein neues Forschungszentrum für GF Automotive gebaut werden soll.
GF AgieCharmilles
Der dritte Bereich GF AgieCharmilles hat an der soeben zu Ende gegangenen Werkzeugmaschinenmesse EMO in Hannover insgesamt Dreizehn Weltneuheiten präsentiert. Davon stellte GF am Technology Day der Öffentlichkeit die High-end-Erodiermaschine Form 2000, die CUT 20 für den Einstiegsmarkt sowie die Hochgeschwindigkeitsfräsmaschine Mikron XSM 400 U vor.
Resonanz auf Maschinen an der EMO war sehr gut
«Die Resonanz auf unsere Maschinen an der EMO war sehr gut und wir haben über 120 Maschinen verkauft», sagte der für das Fräsgeschäft von AgieCharmilles verantwortliche Michael Hauser gegenüber den Medien und Analysten. Die Marktstimmung bezeichnet er als noch immer positiv, negative Tendenzen gebe es im Maschinenbau derzeit noch keine. Die Aufträge kommen offenbar aber auch in den beiden anderen Segmenten noch immer ungebremst herein. «Auch in den Bereichen Automotive und Piping Systems ist keine Verlangsamung des Geschäfts spürbar», sagte Finanzchef Roland Abt am Rande der Veranstaltung zu AWP. Ein Einfluss der aktuellen Krise an den Finanzmärkten sei nicht feststellbar. (awp/mc/gh)