Gerüchte über Zerschlagung belasten 2005 Ergebnis von IWKA

Wyser-Pratte, mit 6,6 Prozent zweitgrösster IWKA-Aktionär, strebt dagegen die Spezialisierung auf die Robotersparte und die Trennung von der Verpackungstechnik an. «Wir werden nicht nur für die Aktionäre Werte schaffen, sondern bei den Robotern auch Beschäftigung aufbauen», kündigte der US-Amerikaner an. Die im MDAX gelistete IWKA-Aktie sackte bis zum frühen Montagnachmittag auch infolge der Freitagabend gekappten Jahresprognose um 5,67 Prozent auf 18,30 Euro ab.


Rückzugsankündigung der sechs Aufsichtsräte


Vorläufiger Höhepunkt im Machtkampf war am Freitagabend die überraschende Rückzugsankündigung der sechs Aufsichtsräte der Kapitalseite um den ehemaligen Mercedes-Chef Jürgen Hubbert. Bis Ende Oktober soll auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung ein n eues Kontrollgremium für den Maschinenbauer eingesetzt werden. Als Wunschkandidaten für den neuen Aufsichtsrat nannte Wyser-Pratte den ehemaligen Bosch-Manager Reiner Beutel und Ex-Pfizer- Manager Anton Dulski.

Interim Lösung


Bis zur Hauptversammlung soll auch ein Nachfolger für den Vorstandsvorsitzenden Hans Fahr gefunden werden. Dieser hatte Anfang Juni unter dem Druck Wyser-Prattes und anderen amerikanischen und britischen Investoren seinen Rücktritt erklärt. Wyser-Pratte liess gegenüber der «Stuttgarter Zeitung» durchblicken, er habe bereits einen Kandidaten im Auge. «Ich bin heute sehr glücklich», kommentierte er die Entwicklung bei IWKA. Auch einen eigenen Sitz im Aufsichtsrat wollte Wyser-Pratte als eine von mehreren Optionen nicht ausschliessen.

Ertragspotenzial in der Roboter-Sparte KUKA vernachlässigt


Der ehemalige Offizier und weltweit tätige Finanzinvestor wirft dem bisherigen IWKA-Management vor, Ertragspotenzial in der Roboter-Sparte KUKA vernachlässigt zu haben. Auf der Hauptversammlung Anfang Juni hatten die Investoren um Wyser-Pratte Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigert.

Gesenkte Prognosen durch gedämpftem Automobilmarkt


Ende der vergangenen Woche hatte die IWKA die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wegen der rückläufigen Investitionen der Autobranche werde das Ergebnis der Geschäftsbereiche Automobiltechnik und Robotertechnik unter dem Niveau des Vorjahres bleiben, hiess es. Im vergangenen Jahr hatte IWKA einen Überschuss von 49 Millionen Euro ausgewiesen. Hintergrund der Gewinnwarnung seien die rückläufigen Investitionen der Autobranche, die das Ergebnis der Geschäftsbereiche Automobiltechnik und Robotertechnik unter das Niveau des Vorjahres drücken werden. (awp/mc/th)
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