Geschäfte bei Ebay laufen

Ebay liege im Plan, sagte Konzernchef John Donahoe am Mittwoch im kalifornischen San Jose. Insbesondere der Bezahldienst Paypal wuchs. Aber auch der Marktplatz legte zu, eine Zeitlang das Sorgenkind des Konzerns. Der Rivale Amazon .com hatte Ebay die Kunden abspenstig gemacht. Vielen Konsumenten schien es sicherer und einfacher, bei Amazon zu kaufen. Der weltgrösste Einzelhändler legt seine Quartalszahlen am Donnerstag (22. April) vor.


Ausbau zu Handelsplattform
Ebay arbeitet unter Hochdruck am Ausbau des weltgrössten Auktionshauses zu einer Handelsplattform mit mehr Festpreis-Angeboten, Profi-Verkäufern und Neuwaren. Konzernchef Donahoe sieht Deutschland und Grossbritannien dabei als Vorzeigeregionen. Hier sei es besser als in den USA gelungen, gewerbliche und private Verkäufer zu unterscheiden und ihnen entsprechende Angebote zu unterbreiten, hatte er jüngst gelobt.


Anlegern gehen die Bemühungen nicht weit genug
Den Anlegern gehen die Bemühungen nicht weit genug. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als 6 Prozent. Die Börsianer hätten sich vor allem einen besseren Ausblick gewünscht, nachdem die Wirtschaft wieder etwas angesprungen ist. Für das laufende Jahr hielt Ebay aber an seiner Prognose fest: Der Umsatz (ohne Skype) soll um 9 bis 12 Prozent steigen. Den Gewinn soll bei 1,29 bis 1,34 Dollar pro Aktie herauskommen.


Skype an Investorengruppe um Marc Andreessen verkauft
Das ist weniger als im Krisenjahr 2009. Hier hatte allerdings auch der 1,9 Milliarden Dollar schwere Verkauf von Skype die Kasse gefüllt. Ebay hatte den Internettelefonie-Dienst Mitte November mehrheitlich an eine Investorengruppe um den Internet-Pionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen verkauft. Vorausgegangen war ein Streit um eine Schlüsseltechnologie mit den Gründern. Mit 30 Prozent ist der Konzern jedoch noch an Bord.


Mitarbeiter mussten gehen
Ebay finanziert sich über Gebühren, die er von den Verkäufern für die Nutzung seiner Handelsplattform kassiert. Um Geld einzusparen, mussten Mitarbeiter gehen. Auch die Deutschland-Zentrale in Dreilinden bei Berlin war betroffen. Hier wurde nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi 360 von 630 Mitarbeitern gekündigt. (awp/mc/ps/35)

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