Gestrauchelter Versicherer AIG nimmt Milliarden in Asien ein

Dies gab AIG am Freitag bekannt. Das Geld kommt letztlich dem amerikanischen Steuerzahler zugute, der AIG in der Finanzkrise vor der Pleite bewahrt hatte und dafür nun 80 Prozent hält.


Grösster Börsengang aller Zeiten in Hongkong
AIG ist seine wichtige Asientochter damit endlich losgeworden. Eigentlich hatten die Amerikaner AIA schon an den britischen Versicherer Prudential verkauft, doch der machte im letzten Moment einen Rückzieher. Die Anleger in Hongkong rissen AIG die Anteile dagegen förmlich aus den Händen, was es wahrscheinlich macht, dass die Amerikaner weitere Aktien aus ihrem Besitz auf den Markt werfen. Schon jetzt ist es der grösste Börsengang aller Zeiten in Hongkong und der drittgrösste weltweit. Der Handel mit den Aktien beginnt am 29. Oktober.


Schulden begleichen durch Verkauf von Sparten
AIG versucht durch Verkäufe von Sparten, die Schulden beim Steuerzahler zu begleichen. Erst vor drei Wochen trennte sich der Konkurrent der deutschen Allianz für 4,2 Milliarden Dollar in bar von seinen beiden japanischen Lebensversicherungstöchtern AIG Star und AIG Edison. Letztlich will AIG wieder auf eigenen Beinen stehen und dem Staat den Ausstieg ermöglichen. Die beiden Seiten hatten jüngst einen detaillierten Plan dafür vorgelegt.


Mit 182 Milliarden USD unterstützt
AIG hatte sich mit komplizierten Finanzkonstrukten auf dem US-Häusermarkt verspekuliert. Die Regierung in Washington musste den einst weltgrössten Versicherungskonzern daraufhin in der Finanzkrise mit 182 Milliarden US-Dollar vor dem Untergang bewahren. Einen Teil der Schulden hat AIG inzwischen zurückgezahlt durch die Spartenverkäufe und durch Einnahmen aus seinem wieder angesprungenen Versicherungsgeschäft. AIG ist immer noch einer der grössten Lebensversicherer der Welt und zudem der grösste Finanzier von Flugzeugen. (awp/mc/ss/26)

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