Gewerbeverband will halbe Milliarde für Berufsbildung

Derweil habe der Bund bislang für die höhere Berufsbildung, also für die Ausbildung von Kadern und künftigen Unternehmern an Höheren Fachschulen, bloss 140 Mio CHF übrig. Das seien fast 43 Mal weniger, sagte sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler laut Redetext am Montag an einer Medienkonferenz in Bern.


Sorgenkind Vorbereitungskurse
Nötig sei eine schnelle Revision des Berufsbildungsgesetzes, fordert der Verband wenige Tage vor einer Bildungsdebatte im Ständerat. Das Sorgenkind seien die Vorbereitungskurse. Diese sollen explizit im Berufsbildungsgesetz verankert und subventioniert werden, wie Bigler erklärte. Künftig sollen auch nicht mehr alleine die Kantone entscheiden, ob die Kurse Anspruch auf Subventionen haben oder nicht, sondern die Trägerorganisationen müssten in die Beurteilung einbezogen werden.


«Ausführungsgehilfen der Behörden»
Bislang würden Gewerbe und Industrie häufig zu Ausführungsgehilfen der Behörden degradiert. Der Gewerbeverband kritisiert, dass bei allen wichtigen Entwicklungen zunehmend Experten beigezogen würden und suggeriert werde, dass das Wissen der Praktiker den Anforderungen des Berufsbildungssystems nicht mehr genüge. Für die Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften zu jeweiligen Berufen würden Expertisen verlangt, die den ganzen Prozess belasteten und verteuerten. Der Bund übernehme nur einen Teil der Kosten, der Grossteil bleibe an den Verbänden hängen. Dabei wüssten doch die KMU am besten, was der Markt für Fachkräfte brauche. (awp/mc/ps/16)

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