Zuvor war das Papier in New York nachbörslich deutlich über 100 Dollar (73 Euro) gehandelt worden. Die Börse reagierte damit auf die glänzenden Zahlen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 (30. September), die Apple am Mittwoch in Cupertino (US-Bundesstaat Kalifornien) vorgelegt hatte: Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 410 auf 770 Millionen Dollar. Der Umsatz legte von 4,36 Milliarden auf 5,26 Milliarden Dollar zu.
Europäischer Apple-Markt wuchs besonders stark
«Der Gewinn ist einfach unglaublich», sagte Gene Munster, Analyst von Piper Jaffray. «(Apple) ist eine Hardware-Firma mit den Margen eines Software-Unternehmens.» Apple profitierte im zweiten Geschäftsquartal vor allem von gesunkenen Kosten für Speicherchips, die in dem populären Musikplayer iPod stecken. Ausserdem stieg der Absatz kräftig: Die Zahl der ausgelieferten Macintosh-Rechner erhöhte sich um 36 Prozent auf knapp 1,52 Millionen. Dabei wuchs der europäische Apple-Markt mit plus 29 Prozent auf 433 000 Rechner besonders stark. Der US-Absatz legte um 15 Prozent auf 605 000 Rechner zu. Mit 10,55 Millionen iPods wurden 24 Prozent mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum.
Neues Mobiltelefon iPhone im Juni
Im kommenden Juni will Apple in den USA sein neues Mobiltelefon iPhone auf den Markt bringen. Für Oktober hat Apple ausserdem den Start eines neuen Betriebssystems (Mac OS X «Leopard») angekündigt, das allerdings ursprünglich schon im Frühjahr 2007 kommen sollte.
Auseinandersetzung um Rolle von Apple-Chef Jobs
Überschattet wurde die Vorlage der Geschäftszahlen von der Auseinandersetzung um die Rolle von Apple-Chef Steve Jobs bei der Vergabe von umstrittenen Aktien-Optionen. Diese war am Mittwoch durch eine öffentliche Erklärung des ehemaligen Finanzchefs von Apple, Fred Anderson, angeheizt worden. Anderson behauptete, dass er im Jahr 2001 Jobs vor den finanziellen und juristischen Folgen der Rückdatierung von Jobs` Aktienoptionen gewarnt habe. Jobs habe ihm versichert, dass dieses Verfahren vom Aufsichtsrat genehmigt sei. Der Aufsichtsrat von Apple erklärte, man werde in keine öffentliche Diskussion mit Anderson eintreten und vertraue «Steves Integrität und seiner Fähigkeit, Apple zu führen». Mit der US-Börsenaufsicht SEC hatte sich Anderson kürzlich auf die Zahlung eines Bussgeldes von 150 000 Dollar sowie auf die Rückgabe von Aktienoptionen im Wert von drei Millionen Dollar geeinigt. (awp/mc/ar)