Givaudan 2008: Umsatz und Gewinn unter Schätzungen – Ziele bestätigt

Der Umsatz in Franken sank 2008 um 1,1% auf 4’087 Mio CHF, in Lokalwährungen (LW) stieg er allerdings um 6,7%. Wegen der Quest-Akquisition (per 1. März 2007) sind die Zahlen allerdings nur beschränkt vergleichbar. Auf einer Pro-forma-Basis und unter Ausschluss der Auswirkungen der laufenden Portfoliorationalisierung stieg der Umsatz in Lokalwährungen um 2,5%. Wird die Portfoliostraffung hingegen mit einbezogen, ergibt sich beim Pro-forma-Umsatz ein Zuwachs um 1,0% in Lokalwährungen bzw. ein Rückgang um 6,4% in CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.


Divison Aromen mit Umsatz von 2,189 Mrd. Franken
Die Sparte Riechstoffe erzielte einen Umsatz von 1’898 Mio CHF (-0,1% in CHF, +7,9% in LW). Auf einer Pro-forma-Basis und ohne den Einfluss aufgegebener Ingredienzien waren es in LW +1,7%. Die Division Aromen setzte 2’189 Mio CHF (-2,0% in CHF, +5,8% in LW) um. Auf einer Pro-forma-Basis war dies – unter Ausschluss der Rationalisierung im Bereich Standard-Ingredienzien und der Veräusserung des Geschäfts in St. Louis – ein Plus von 3,1% in Lokalwährungen.


Rückläufige Bruttogewinnmarge
Die Bruttogewinnmarge ging aufgrund des «aussergewöhnlichen Anstiegs» bei den Rohstoff-, Energie- und Transportkosten auf einer Pro-forma-Basis auf 45,6 (47,1)% zurück. Der EBITDA stieg um 12,5% auf 765 (680) Mio CHF, die Marge betrug auf vergleichbarer Basis 20,6 (20,9%)%. Die zusätzlichen Integrationseinsparungen in Höhe von 90 Mio CHF im Jahr 2008 hätten den fortgesetzten Druck auf die Bruttogewinnmarge teilweise ausgeglichen, heisst es dazu. Der (effektive) Konzerngewinn legte um 19,4% auf 111 (rev. 93) Mio CHF zu, entsprechend einer Marge von 2,7 (2,3)%. Der Gewinn pro Aktie stieg auf 15,61 von 13,12 CHF im Vorjahr.


Die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden (vor allem beim Gewinn) verfehlt. Diese hatten für den Umsatz 4’153 Mio CHF (Riechstoffe 1’921 Mio, Aromen 2’235 Mio) und für den Reingewinn 165 Mio CHF geschätzt.


Dividende in der Höhe von 20 Fr. vorgeschlagen
Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von «angestrebten 20 CHF je Aktie» vorgeschlagen. Sie soll aus einer Barausschüttung von 10,00 CHF und der Ausgabe einer Aktienoption pro Titel bestehen, wobei die Details noch zu bestimmen seien. Im Vorjahr wurden 19,50 CHF in bar ausgeschüttet.


Weitere Fortschritte bei Quest-Integration
Bezüglich Quest-Integration gibt sich Givaudan zuversichtlich. Nach dem Abschluss der ersten Integrationsphase, in der es vorwiegend um die kommerzielle Integration gegangen sei, seien weitere Fortschritte bei der Konsolidierung der Betriebstätten gemacht worden, heisst es. Die Integration sei der Planung gar voraus, heisst es. Bis Ende 2008 seien Kosteneinsparungen von bereits 140 Mio CHF erzielt worden, bisher sah der Plan 130 Mio CHF vor. Von den erwarteten Gesamtkosten von 440 Mio CHF sind 2008 25% verbucht worden, insgesamt sind bereits gut 70% ausgegeben. 15% sollen in der laufenden Periode noch dazukommen, 13% im Jahr 2010.


2009 Wachstum über dem Markt erwartet
Dementsprechend gibt sich Givaudan zuversichtlich, dass 2009 aufgrund der Projektepipeline und neuer Geschäftsabschlüsse ein stärkeres Wachstum als der Gesamtmarkt erzielt wird. Das Unternehmen geht zudem davon aus, dass das angekündigte Einsparungsziel von 200 Mio CHF bis 2010 erreicht wird und somit auch die angestrebte EBITDA-Marge von 22,7% von vor der Akquisitionen bis 2010 realisiert werden kann. Givaudan konzentriere sich «in einem schwierigen Umfeld weiter auf seine Wachstumsinitiativen, um seinen Marktanteil in Entwicklungsmärkten und wichtigen Marktsegmenten in den nächsten fünf Jahren zu steigern», heisst es. In Zahlen heisst das: Givaudan will im Vergleich zum Marktwachstum 2009 bis 2013 620 Mio CHF zusätzlichen Umsatz machen.  (awp/mc/pg/02)

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