GKB mit rückläufigem Bruttogewinn im Halbjahr

Erfreulich entwickelte sich der Neugeldzufluss. Die GKB weist für das erste Semester 2010 einen um 6,1% tieferen Bruttogewinn von 104,2 Mio CHF aus. Der Konzerngewinn erhöhte sich dank tieferer Abschreibungen sowie einem besseren ausserordentlichen Ergebnis um 6% auf 70,5 Mio CHF, wie die Bank am Freitag mitteilte.


Resultate unter Erwartungen
Der um 25% gesunkene Abschreibungsbedarf sei auf die Sofortabschreibung des Goodwills per 30.6.2009 aus der Erhöhung der Beteiligung der Tochter Private Client Bank (PCB) an der anderen Tochter Privatbank Bellerive (PBB) zurückzuführen. Mit den ausgewiesenen Zahlen liegt die GKB unter den Schätzungen der ZKB. Diese prognostizierte einen Bruttogewinn von 110,3 Mio bzw. einen Reingewinn von 78,5 Mio CHF. Dessen Erfolg verbesserte sich um 10,4% auf 56,8 Mio CHF. Diese Zunahme bestätigte die strategischen Bemühungen, Erträge durch Stärkung des Anlagegeschäfts im Stammhaus und über Beteiligungen zu diversifizieren.


Zinsgeschäft unter Druck&
Als Folge des anhaltend tiefen Zinsniveaus verminderte sich der Erfolg um 2% auf 125,2 Mio CHF. Die Bank stelle eine Verlagerung weg von variablen Hypotheken hin zu Fest- und Geldmarkthypotheken mit tieferen Coupons fest. Zudem schlage sich der Wettbewerb um gute Bonitäten in sinkenden Margen nieder. Und auf der Passivseite müsse das Wachstum in den Sparprodukten zu unterdurchschnittlichen Margen angelegt werden, erklärt die Bank in den Präsentationsunterlagen zur heutigen Analystenkonferenz. Insgesamt nahm der Bruttoertrag der Bank um 2,6% auf 192,9 Mio CHF ab. Der Geschäftsaufwand auf der anderen Seite nahm dagegen um 1,8% zu auf 88,7 Mio CHF. Entsprechend verschlechterte sich die Cost/Income Ratio I auf 46,0%, gegenüber 44,0% in der Vorjahresperiode.


Personalkosten steigen
Die Zunahme auf der Aufwandseite begründet die GKB mit gestiegenen Personalkosten. Bei diesen Kosten habe sich auch die Wachstumsstrategie der Private Client Bank ausgewirkt. Einsparungen erzielte die GKB dagegen dank der Migration der Privatbanktochter Bellerive auf die IT-Plattform von Finnova; dies bei gleichzeitiger Übernahme sämtlicher Abwicklungsprozesse durch das Mutterhaus. Das Private Banking zog 962,5 Mio CHF an neuen Geldern an nach einem Abfluss von 188 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Dazu beigetragen hätten nicht zuletzt die beiden Privatbanktöchter PBB und PCB. «Damit bestätigt sich unsere Strategie, im Private Banking ergänzend zum Stammhaus auch über Beteiligungen zu wachsen», wird CEO Alois Vinzens zitiert.


Privatbank Bellerive neu ausgerichtet
Wie bereits zu früherem Zeitpunkt angekündigt, wurde die Privatbank Bellerive in der Berichtsperiode neu ausgerichtet. So verkaufte die Private Client Bank einen Anteil von 25% an der PBB an eine Schweizer Investorengruppe. Die GKB hält nach dieser Transaktion neu 62,7% an der PBB; vorher betrug der Anteil 75%. Eine positive Entwicklung der Ausleihungen an private Kunden standen Rückzahlungen von Krediten von Grosskunden gegenüber. Insgesamt stieg das Geschäftsvolumen der Bank um 740 Mio CHF auf erstmals 39 Mrd CHF.


GKB sieht sich gut kapitalisiert  
Die Eigenkapitalquote betrug zum Semesterende 10,8%. Damit gehöre die GKB zu den bestkapitalisierten Retailbanken in der Schweiz, so die Mitteilung. Die Eigenkapitalrentabilität verminderte sich auf 10,7 (12,1)%. Die GKB nehme zu Gunsten der Sicherheit bewusst eine etwas tiefere Eigenkapitalrendite in Kauf, hält CEO Vinzens fest.


Ausblick leicht gesenkt
Für das Gesamtjahr senkte die Bank ihren Ausblick von Ende Januar bezüglich Bruttogewinn leicht. Neu rechnet sie wegen der anhaltenden Unsicherheit an den Finanzmärkten mit einem Bruttogewinn von 210 bis 220 Mio CHF; die alte Guidance lautete auf 220 Mio CHF. Den Gewinn je PS sieht die Bank neu auf 74 CHF; bisher wurde eine Bandbreite von 72 bis 76 CHF genannt. Der Neugeldzufluss schliesslich soll über dem Budget ausfallen. Anlässlich der Medienkonferenz zum Jahresabschluss nannte die Bankführung 650 Mio CHF Neugeld als Zielgrösse. (awp/mc/ss/11)

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