GlaxoSmithKline wagt keinen Ausblick auf 2009 und streicht Stellen
Mega-Übernahmen a la Pfizer/Wyeth erteilte Konzernchef Andrew Witty eine Absage. Glaxo strebe weiterhin kleine bis mittelgrosse Zukäufe an – auch zur Stärkung des Geschäftes in den Schwellenländern.
Konkurrenz durch billigere Generika
Wie viele Jobs dem Rotstift zum Opfer fallen sollen, teilte der seit Mai amtierende Witty nicht mit. Medien hatten zuvor von bis zu 10.000 gefährdeten Stellen berichtet. Grund für das Sparprogramm ist unter anderem die Konkurrenz durch billigere Nachahmerprodukte (Generika). Neben dem Antidepressivum Wellbutrin XL ist auch Lamictal gegen Epilepsie von Nachahmermitteln bedroht.
Tausende Jobs in der Pharma-Branche vor dem Aus
GlaxoSmithKline beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter. Vergangene Woche hatte bereits der britische Konkurrent AstraZeneca den zusätzlichen Abbau von 6.000 Stellen angekündigt. Branchenprimus Pfizer will sich nach der Übernahme von Wyeth von 15 Prozent seiner Belegschaft trennen.
Schwaches Pfund treibt Umsatz in die Höhe
Im vierten Quartal sei der Umsatz auch dank des schwachen Pfundes um 16 Prozent auf 6,9 Milliarden Pfund gestiegen. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) vor Sonderposten erhöhte sich um 9 Prozent auf 26,7 Pence. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz in Höhe von 6,6 Milliarden Pfund und einem EPS in Höhe von 27,6 Pence gerechnet.
12 % Umsatzplus in den Emerging Markets
Im Gesamtjahr stieg der Umsatz trotz der Generikakonkurrenz um 7 Prozent auf 24,352 Milliarden Pfund. In den so genannten Emerging Markets verbuchte GSK ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 2,3 Milliarden Pfund. Im für GSK wichtigen Geschäft mit Impfstoffen kletterte der Umsatz um 15 Prozent auf 2,5 Milliarden Pfund. Mit seinem Hauptprodukt, dem Atemwegsmittel Advair, setzte GSK 4,137 Milliarden Pfund – ein Plus von 8 Prozent – um. Die Erlöse für das in die Kritik geratene Diabetesmittel Avandia brachen 2008 ein. Sie fielen um 46 Prozent auf 512 Millionen Pfund. (awp/mc/pg/25)