GM bekommt zweite Notkredit-Tranche – Chrysler braucht Geld für Fiat
Der bisher mit vier Milliarden Dollar gestützte US-Konkurrent Chrysler besteht unterdessen weiter auf zusätzlichen Hilfen von drei Milliarden Dollar. Diese seien auch eine Bedingung für den gerade angekündigten 35-Prozent-Einstieg des italienischen Fiat-Konzerns bei Chrysler, berichteten US-Medien am Donnerstag.
4 Mrd. Dollar bis 17. Februar
GM erwarte seine dritte und zunächst letzte bislang in Aussicht gestellte Rate von nochmals vier Milliarden Dollar zum 17. Februar, bekräftigte der Konzern. Bis dahin müssen GM und Chrysler der US-Regierung einen detaillierten Sanierungsplan vorlegen. Bis Ende März müssen die zwei verlustreichen Hersteller dann der Regierung ihre Überlebensfähigkeit beweisen. Insgesamt versprach die US-Regierung im Dezember GM 13,4 Milliarden Dollar und Chrysler 4,0 Milliarden Dollar. Ohne die Hilfen hätte beiden nach eigenen Angaben die Pleite gedroht.
Skepsis gegenüber weiteren Chrysler-Krediten
In Washington sehen einige Politiker weitere Kredite für Chrysler wegen des künftigen Grossaktionärs Fiat laut US-Medien kritisch. Sie haben Sorge, das Geld könnte nicht der US-Wirtschaft zugutekommen. Fiat will den Berichten zufolge zudem binnen eines Jahres über den Kauf weiterer 20 Prozent an Chrysler für 25 Millionen Dollar entscheiden.
Verhandlungen über weitere Einschnitte und Schuldenabbau
GM betrachtet seine bisherigen Kredite ebenfalls lediglich als Hilfe für das erste Quartal. Derzeit verhandeln GM und Chrysler mit der Gewerkschaft und mit Gläubigern über von der Regierung verlangte weitere Einschnitte sowie über einen Schuldenabbau. Die Gewerkschaft UAW signalisierte jedoch wenig Bereitschaft zu neuen Lohnkürzungen. Die zweite Kredittranche für GM war eigentlich bereits für vergangenen Freitag geplant gewesen. Sie hatte sich laut GM unter anderem wegen Nachfragen der US-Regierung verzögert. (awp/mc/pg/02)