GM benötigt Mittel der Bundesregierung für Opel
GM werde die Investorensuche für Opel eng mit der Bundesregierung abstimmen, sagte Henderson. Der Partner müsse für sie annehmbar sein. Ziel sei ein Abschluss der Verhandlungen noch in diesem Monat. GM habe seine Bereitschaft signalisiert, einen Minderheitsanteil zu behalten.
Insolvenz noch wahrscheinlicher
Bei einer Pleite von GM könnten auch Konzerntöchter ausserhalb der USA Insolvenz anmelden müssen, warnte Henderson zugleich. Derzeit gehe GM davon aus, dass dies «Land für Land» zu entscheiden sei. Die drohende Insolvenz sei inzwischen wegen des Zeitdrucks für GM noch wahrscheinlicher, sagte Henderson. «Es gibt aber immer noch eine Chance ausserhalb eines Insolvenzverfahrens», betonte der Konzernchef. US-Präsident Barack Obama hatte dem grössten amerikanischen Autobauer ein Ultimatum bis Ende Mai gesetzt. GM hat bisher 15,4 Milliarden Dollar Staatshilfen bekommen und braucht nach eigenen Angaben noch im Mai weiteres Geld.
Zwei Interessenten für Humer
Wettbewerber Chrysler hatte nach Ablauf seiner Galgenfrist Ende April Insolvenz anmelden müssen. GM sehe sich den Verlauf des Verfahrens bei Chrysler genau an, so Henderson. Die Fakten seien aber unterschiedlich. Der Konkurrent will die Insolvenz spätestens Ende Juni erfolgreich verlassen und sich durch einen Einstieg des Fiat-Konzerns retten. Über den angestrebten Verkauf der US-Geländewagenmarke Hummer verhandle GM mit noch zwei Interessenten. Ein Abschluss war zunächst noch im April geplant. Nun solle er möglichst im Mai erfolgen, sagte Henderson.
Alles auf dem Prüfstand
Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Konzernzentrale in Detroit wies der GM-Chef «zum jetzigen Zeitpunkt» zurück. «Wir haben keinen solchen Plan.». GM stelle aber grundsätzlich alles auf den Prüfstand. Auf Druck der US-Regierung treibt GM laut dem «Wall Street Journal» den Umbau seines Verwaltungsrats voran. Mindestens die Hälfte der zwölf Mitglieder des Aufsichtsgremiums sollen demnach ausgetauscht werden. Auf Drängen der Regierung habe der Autobauer für die Kandidatensuche eine externe Personalberatung engagiert.
Offerte wird nicht nachgebessert
Der jüngste Sanierungsplan von GM sieht eine mehrheitliche Verstaatlichung vor, weiterer Grossaktionär soll die Gewerkschaft UAW werden. In einem neuen Verwaltungsrat, der bis Sommer komplett sein soll, würden beide ihre Vertreter bekommen, so die Zeitung. Für den Plan benötigt GM aber unter anderem noch eine Einigung mit seinen Gläubigern. Ihnen bietet der Konzern einen Anteil von zehn Prozent für einen massiven Schuldenverzicht. Die Offerte werde nicht nachgebessert, betonte Henderson erneut. (awp/mc/30)