Der Gesamtverlust im ersten Halbjahr summiere sich damit auf 637 Millionen Dollar. Im Zuge der anhaltenden Debatten um Staatshilfen zur Rettung des Autobauers entschieden sich auch deutlich weniger Autokäufer für einen Opel oder Vauxhall. Insgesamt verkaufte der Hersteller im ersten Halbjahr 608 000 Fahrzeuge nach 645 000 im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil fiel nach den Angaben im ersten Halbjahr von 9,1 Prozent in 2009 auf nun 8,6 Prozent.
Tendenz nach oben
Immerhin zeigt die Tendenz nach oben: Das zweite Quartal lief mit 314 000 verkauften Autos besser als das erste (294 000), der Marktanteil in Europa stieg nach den Zahlen von GM im zweiten Quartal auf 8,8 Prozent. GM hatte alle Anträge auf Staatshilfen Mitte Juni zurückgezogen.
Verlust nicht mehr so hoch wie zuletzt
Auch der Verlust fiel von März bis Juni nicht mehr so hoch aus wie zuletzt: Zum Jahresauftakt hatte GM in Europa 477 Millionen Dollar verloren, Ende 2009 sogar 799 Millionen Dollar. Opel-Chef Nick Reilly begründete dies am Donnerstag in einem Brief an die Belegschaft vor allem mit dem «insgesamt höheren Marktvolumen sowie günstigere Entwicklungen bei Währungskursen», insbesondere dank des stärkeren britischen Pfunds. Hingegen seien Preise und Kosten gegenüber dem ersten Quartal im wesentlichen unverändert geblieben.
Auf Boommärkten wie China praktisch nicht präsent
Reilly will Opel 2011 aus der Verlustzone führen, 2012 soll der Hersteller wieder Geld verdienen. Dass Opel anders als deutsche Hersteller wie Mercedes oder BMW derzeit keine Absatzrekorde feiern kann, liegt auch daran, dass die Rüsselsheimer auf Boommärkten wie China praktisch nicht präsent sind – sondern nahezu komplett auf den gesättigten europäischen Markt angewiesen sind. Reilly hatte bereits angekündigt, die Expansion der Marke in neue Märkte zu prüfen.
Unsicherheit der letzten Monate weitgehend überwunden
Den Mitarbeitern versprach er am Donnerstag: «Wir haben mit der Umsetzung unseres Restrukturierungsplans grosse Fortschritte gemacht – damit kann Opel/Vauxhall in der europäischen Fahrzeugindustrie wieder ganz nach vorne fahren.» Die Unsicherheit der letzten Monate sei weitgehend überwunden: «Die Wolken haben sich gelichtet und wir können uns auf eine erfolgreiche Zukunft freuen.»
Image der Marke verbessern
Nun gehe es darum, das Image der Marke zu verbessern und Marktanteile zurückzugewinnen. Dann könne Opel wieder profitabel werden. Nach früheren Angaben will Opel seinen Absatz von rund 1,2 Millionen Fahrzeugen 2009 auf fast 1,7 Millionen Autos 2014 steigern. (awp/mc/gh/36)