Sie musste am Donnerstag wegen einer Flut von Einwänden bereits den dritten Tag in Folge fortgesetzt werden. Die US-Regierung will nach der Übernahme der GM-Mehrheit möglichst rasch wieder schrittweise bei der bisherigen Opel-Mutter aussteigen, machte sie am Mittwoch vor dem Insolvenzgericht klar. Bereits im nächsten Jahr solle der neue GM-Konzern wieder an die Börse gehen.
USA und Kanada wollen Mehrheit
Die USA und Kanada wollen mit gemeinsam 72 Prozent die Mehrheit übernehmen. 17,5 Prozent soll die Autogewerkschaft UAW bekommen für Zugeständnisse bei der Krankenversicherung für Betriebsrentner. Die restlichen rund zehn Prozent sind für Gläubiger im Gegenzug für einen milliardenschweren Schuldenverzicht vorgesehen. Einigen von ihnen ist dies zu wenig. Sie blockieren den Sanierungsplan bislang.
Obama will schnellen Neustart
US-Präsident Barack Obama will bei GM wie zuvor beim Wettbewerber Chrysler einen raschen Neustart schaffen und die Altlasten in dem seit Anfang Juni laufenden Insolvenzverfahren abwerfen. Mit dem neuen Partner Fiat konnte Chrysler Mitte Juni bereits nach rund 40 Tagen aus der Pleite fahren.
Absatzeinbruch im Juni
Im Juni stürzten die Verkaufszahlen bei GM unterdessen erneut um fast 34 Prozent ab. Im gesamten ersten Halbjahr lag das Minus sogar bei 41 Prozent. Derzeit überlebt der einst weltgrösste Autobauer nur dank enormer Staatskredite. Inklusive jüngster Zusagen summieren sie sich auf mehr als 50 Milliarden Dollar.
Warnung vor Totalverlust
Seine noch bestehenden Aktionäre warnte GM eindringlich vor dem Totalverlust ihrer Anteile. Die Aktie wird ausserbörslich noch immer in auffallend grossem Umfang gehandelt – zuletzt zu Preisen von rund einem Dollar und mehr. Die Papiere hätten nach der Insolvenz selbst unter optimistischsten Annahmen keinerlei Wert mehr, so GM. Nach Einschätzung von Börsianern setzen vor allem Spekulanten auf kurzfristige Gewinne durch Kursschwankungen. Die GM-Führung hatte ihre eigenen Aktien bereits vor längerem in grossem Stil abgestossen. (awp/mc/pg/21)