General Motors hatte 2006 die Mehrheit an seiner Finanzierungstochter GMAC verkauft, um Geld in die klamme Kasse zu bekommen. Beide Firmen gerieten dennoch in der Wirtschaftskrise in existenzielle Not und mussten vom Staat gerettet werden. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch entspannt. Die Autoverkäufe ziehen wieder an und mit ihnen auch die Notwendigkeit günstiger Finanzierungen.
Spekulationen über Rückkauf
GMAC, die mittlerweile Ally Financial heissen, finanziert immer noch einen guten Teil der Opel, Chevrolets, Cadillacs oder GMCs auf der ganzen Welt. Viele US-Händler arbeiten daneben schon seit längerem mit AmeriCredit zusammen. In den vergangenen Monaten waren wiederholt Spekulationen aufgekommen, GM könnte GMAC zurückkaufen. Die Zusammenarbeit mit der Ex-Tochter wird trotz des Zukaufs weiterlaufen.
Hauseigener Finanzierer mit Hinblick auf Börsengang
Eine eigene Finanzsparte macht GM für den anstehenden Börsengang am Jahresende attraktiver. Die Konkurrenten haben fast ausnahmslos hauseigene Autofinanzierer. Das Management von AmeriCredit hat der Übernahme bereits zugestimmt, jetzt müssen noch die Aktionäre ihre Anteilsscheine hergeben. GM lockt sie mit 24,50 Dollar je Aktie – 24 Prozent mehr als der Schlusskurs vom Mittwoch. Die Übernahme soll im vierten Quartal unter Dach und Fach sein. (awp/mc/ss/29)