GM zahlt wegen drohender Insolvenz Gehälter früher

Dies bestätigte ein GM-Sprecher am Konzernsitz in Detroit auf Anfrage. Eine Insolvenz des grössten US-Autobauers gilt als kaum mehr vermeidbar, weil ein Kompromiss mit Gläubigern über den Abbau von 27 Milliarden Dollar an Schulden gescheitert ist. Die Insolvenz wird spätestens für diesen Montag erwartet, wenn ein Ultimatum von US-Präsident Barack Obama für einen Sanierungsplan abläuft.


Möglichst viele Zahlungen vorgezogen
Bei einem Antrag auf sogenannten Gläubigerschutz müssten sofort alle Zahlungen des Konzerns bis auf weiteres gestoppt werden. Das Sagen hat dann allein der zuständige Richter. Darum zieht der Konzern nun noch möglichst viele Zahlungen vor. Dies seien vertrauensbildende Massnahmen», sagte der GM-Sprecher mit Hinweis auf die zum 1. Juni ablaufende Frist.


Letzte Rettungschance
Die Insolvenz mit Gläubigerschutz wäre wie derzeit beim Rivalen Chrysler die letzte Rettungschance für den mehr als 100 Jahre alten Traditionskonzern. In dem Verfahren könnte GM Altlasten abwerfen. Die US-Regierung soll laut früheren Berichten dann 70 Prozent übernehmen und weitere 50 Milliarden Dollar an Hilfen zuschiessen nach bereits knapp 20 Milliarden Dollar an bisherigen Krediten.


Bei Insolvenz soll Staat 72,5 Prozent bekommen
General Motors soll bei einer immer wahrscheinlicheren Insolvenz zu fast drei Viertel vom Staat übernommen werden. Die US-Regierung werde bei einem geplanten Rettungsverkauf im Zuge eines möglichen Insolvenzverfahrens 72,5 Prozent der Anteile an einem neuen GM-Konzern erhalten, gab der grösste US-Autobauer am Donnerstag in einer Börsenmitteilung bekannt.  


GM-Insolvenz könnte eine Million Menschen treffen 
Von einer Insolvenz des US-Autobauers General Motors (GM) wären nach einer Untersuchung rund eine Million Menschen weltweit betroffen. In Deutschland allein stünden im Umfeld von Opel rund 150.000 Personen vor einer ungewissen Zukunft, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B hervor. Neben den rund 26.000 Opel-Beschäftigten seien vor allem Mitarbeiter bei Zulieferern betroffen. GM ist der Studie zufolge weltweit in 51 Ländern mit insgesamt 1.065 Tochtergesellschaften vertreten. (awp/mc/ps/21)

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