Mehr als jede andere Investition sei Gold geeignet, Handlungsfähigkeit in extremen Krisensituationen zu sichern. Denn anders als Währungen hänge der Goldpreis nicht von einem nationalen Souverän ab, sagte Hildebrand am Montag in Montreux laut Redetext an einer Konferenz des auf Edelmetalle spezialisierten Verbandes London Bullion Market Association.
Bedeutender Anteil der Reserven wird in Gold angelegt
Zudem bewege sich der Goldpreis oftmals in entgegengesetzter Richtung zu anderen Finanzwerten, insbesondere zum US-Dollar. Der Preis für diese Absicherungsfunktion sei allerdings die tiefere Rendite des Goldes. Dass die Schweiz als kleine, offene Volkswirtschaft mit einem hochintegrierten Finanzsektor und einer alternden, aber relativ vermögenden Bevölkerung weiterhin einen bedeutenden Anteil ihrer Reserven in Gold anlege, sei nicht erstaunlich.
1300 Tonnen Gold verkauft
Bei der SNB bildeten gegenwärtig 1290 Tonnen Gold rund 30% der Anlagen. Mit dem Ende der Goldanbindung des Frankens hatte die SNB zwischen den Jahren 2000 und 2005 in verschiedenen Tranchen insgesamt 1300 Tonnen Gold verkauft.
Kurzfristige Schwankungen seien kein Grund zur Sorge
Zu der weiteren Entwicklung des Goldpreises von gegenwärtig rund 580 USD pro Unze sagte Hildebrand, kurzfristige Schwankungen seien weiterhin zu erwarten, seien aber kein Grund zu grosser Sorge. Anfang Mai hatte Gold noch bei einem 26-Jahre-Hoch von über 720 USD notiert. Die Erfahrungen zeigten, dass sich starke Marktschwankungen langfristig ausglichen, sagte Hildebrand.
Goldregen im ersten Quartal 2006
Die SNB hat von der Goldpreishausse stark profitiert. Neben dem Dollaranstieg war sie der Hauptgrund für den Jahresgewinn 2005 von 12,8 Mrd CHF. Der Goldregen hielt im ersten Quartal 2006 an, der ausschüttbare Gewinn stieg von 2,16 auf 3,35 Mrd CHF. (awp/mc/ab)