Goldman Sachs mit Gewinneinbruch – Ergebnis aber besser als erwartet

Unter dem Strich verdiente Goldman Sachs in den drei Monaten bis Ende Februar mit 1,47 Milliarden Dollar nur noch rund halb so viel wie vor einem Jahr. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten lediglich mit 1,19 Milliarden Dollar gerechnet.


Blankfein: Schwierige Marktbedingungen auch Chance
Die Marktbedingungen seien zur Zeit sehr schwierig, räumte Bank-Chef Lloyd Blankfein am Dienstag in New York ein. Dies biete aber auch Chancen. Die verunsicherten Finanzmärkte reagierten positiv auf die Quartalsbilanz: Die Goldman-Aktie stieg im frühen New Yorker Handel um rund acht Prozent und zog auch die deutschen Bankentitel ins Plus.


Belastungen durch Hypothekenkrise bei rund 2 Mrd. Dollar
Die Belastungen durch die US-Hypothekenkrise und ihre Folgen auf die Kreditmärkte beliefen sich bei Goldman Sachs im ersten Quartal netto auf rund zwei Milliarden Dollar. Zuvor war über weit höhere Wertberichtigungen spekuliert worden. Nach dem in der Nacht zum Montag bekannt gewordenen Plan, die strauchelnde Investmentbank Bear Stearns zu einem Schleuderpreis an JPMorgan zu verkaufen, hatten die Märkte die Zahlen von Branchenführer Goldman Sachs mit Spannung erwartet. Die Angst vor weiteren bösen Überraschungen hatten die Börsen am Montag weltweit ins Minus gerissen.


2007 mit Rekordgewinn
Goldman Sachs war bislang von der Krise weitgehend verschont geblieben und hatte im vergangenen Jahr trotz der Turbulenzen einen Rekordgewinn eingefahren. Im Schlussquartal 2007, das viele Banken mit deutlichen Gewinneinbrüchen oder sogar roten Zahlen abschlossen, verzeichnete Goldman Sachs überraschend ein Gewinnplus. Im ersten Quartal holte die Krise zwar nun auch den Branchenführer ein, das Institut hielt sich aber besser als allgemein erwartet.


Aktien für 1,56 Mrd. Dollar zurückgekauft
Der Gewinn je Aktie fiel im ersten Jahresviertel von 6,67 auf 3,23 Dollar. Die Experten hatten mit einem Rückgang auf 2,58 Dollar je Aktie gerechnet. Die Erträge sackten auf 8,3 (VJ: 12,7) Milliarden Dollar ab und blieben damit auch über den Schätzungen. Einbussen verbuchte Goldman Sachs dabei vor allem im Handel und Investmentbanking, während die Erträge in der Vermögensverwaltung anzogen. Die Bank kaufte im Auftaktquartal 7,9 Millionen eigene Aktien für insgesamt rund 1,56 Milliarden Dollar zurück. Im Rahmen des aktuellen Rückkaufprogramms könnten nun noch 63,5 Millionen Papiere zurück erworben werden.  (awp/mc/pg)

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