Goldpreis klettert auf neues Rekordhoch
Eine schwache US-Währung verbilligt Gold für Investoren ausserhalb des Dollarraums und lässt damit die Nachfrage steigen. Angeheizt wurde die jüngste Schwäche der US-Währung durch Spekulationen über eine Ablösung des Dollar als Abrechnungswährung im Rohöl-Handel. Laut britischen Medienberichten sollen arabische Golfstaaten Gespräche mit Russland, China, Japan und Frankreich führen, um den Dollar als Fakturierungswährung abzulösen. Obwohl mehrere arabische Staaten die Meldungen bereits dementiert haben, wurde der Dollar durch die Gerüchte deutlich belastet.
Angst vor Inflation
Darüber hinaus verweisen Experten auf weitere Gründe für eine anziehende Gold-Nachfrage. Allen voran wird der Blick auf das nachfragestarke Land Indien gelenkt. Dort wandert während der Hochzeitsaison im Herbst das meiste Gold über die Ladentheke, da sich zu dieser Zeit besonders viele Paare das Ja-Wort geben. Auch an religiösen Feiertagen, die sich ebenfalls im Herbst häufen, wird in Indien gerne das gelbe Edelmetall verschenkt. Ein weiterer Grund für den hohen Goldpreis sind anhaltende Befürchtungen vor einer steigenden Inflation. So können die Notenbanken trotz anderslautender Bekundungen nicht die Angst vor steigenden Teuerungsraten zerstreuen. Befürchtet wird, dass die milliardenschweren Liquiditätsspritzen der Währungshüter während der Finanzkrise die langfristige Inflation anheizen. Gold gilt traditionell als Inflationsschutz.
Konjunktur-Aufschwung könnte Goldpreis weiter stützen
Auch der sich abzeichnende Aufschwung der Weltwirtschaft könnte die Gold-Nachfrage weiter steigen lassen, wie die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) betont. Und dies trotz des Umstands, dass Gold normalerweise besonders stark in Krisenzeiten als «Hort der Sicherheit» nachgefragt wird. Nicht zuletzt die anziehende Industrieproduktion dürfte den Rohstoffbedarf steigen lassen, argumentiert die LBBW. Gold wird hauptsächlich in der Elektroindustrie benötigt. (awp/mc/ps/24)