Das Etikett «City of Gold» hat sich Dubai aufgrund seiner über 600 Goldhändler verdient. Allein im berühmten Gold Souk in der Alstadt von Deira reihen sich 275 Bijouterien Seite an Seite. Die Nähe zum Top-Goldkonsumenten Indien und der Tourismus waren bislang der Nährboden für deren Erfolg. Doch nach Angaben des World Gold Councils purzelten die Umsätze bei den Schmuckhänder im ersten Quartal 2009 um 26 Prozent. Und der Abwärtstrend hält an.
Knappe Kassen, hohe Goldpreise
Laut Branchenkreisen schrumpfte der Handel im vergangenen Juni noch einmal um 30 Prozent. Da helfen auch die diesjährigen «Dubai Summer Surprises» wenig, welche Touristen seit dem 11. Juni bis zum 14. August mit Jumbo-Rabatten und Millionen-Tombolas locken sollen. Denn seit seinem Zwischentief im Oktober unter 700 Dollar notiert die Feinunze Gold um ein Viertel höher um 940 Dollar ? Kassengift für das Massengschäft. 2008 besuchten 8 Millionen Urlauber die 1,5-Millionen-Einwohnerstadt Dubai. Für den bisherigen Verlauf in 2009 hat die Tourismusbehörde DTCM noch keine Zahlen vorgelegt.
Schwacher Greenback
Auch der schwache Dollar setzt den Preziosenverkäufern zu. Denn: die in Dubai geltende Emirate-Währung Dirham ist an den Dollar gekoppelt. Ein tief notierender Greenback bedeutet also eine starke Rupie und so bleibt für indische Männer, welche die Bevölkerungsmehrheit in Dubai stellen, nach Abzug der Geldüberweisungen an ihre zahlreichen Verwandten in der Heimat immer weniger in petto für den Schmuckkauf. Für Touristen aus der Schweiz und Euro-Land bedeutet eine niedrige US-Währung freilich einen Kaufkraftgewinn. Nur halten sich die Urlauber aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage mit Grosseinkäufen zurück ? so sie denn kommen. Die Umsätze in der Hotellerie gingen in den Monaten Mai und Juni um 40 Prozent zurück, wie das Gastronomie-Institut STR Global berichtet. Alles in allem Zahlen, die für die erfolgsverwöhnte «Gold-Metropole» Dubai schwer zu schlucken sind.
(gaf/mit Material von Bloomberg)