Golf-Emirat Ras al-Khaima wird den 33. America?s Cup 2010 autragen
«Spitze des Zeltes», so lässt sich der arabische Name des Emirats Ras Al-Khaima, vom Volksmund kurz RAK genannt, übersetzen. Das nördliche Scheichtum der sieben Emirate unfassenden Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wird 2010 die prestigeträchtigste Segelregatta der Welt austragen.
Gutes Wetter und Sicherheit waren ausschlaggebend
Schon im Winter 2006/2007 segelte die Alinghi vor der Küste des Golfstaates, als die Schweizer Equipe von Milliardär Ernesto Bertarelli im Yachthafen Dubai Marina ihr Trainingslager aufschlug. Im Anschluss daran verteidigte das Team seinen Titel im Sommer 2007 beim 32. America?s Cup in Valencia. Nach Angaben von Teamskipper Brad Butterworth gaben «die vorhersschenden Wetterbedingungen und die Sicherheit vor Ort» den Auschlag für die Wahl des Wüsten- und Gebirgsemirats Ras Al-Khaima. Wind und Sonnenschein sind im Februar am Golf garaniert, allerdings kann es auch regnerisch und stürmisch werden. Als Stützpunkt für die Athleten wird das Dorf Al Hamra vor der Küste der gleichnamigen Haupt- und Hafenstadt des Emirats RAK, das nur 2,17 Prozent der VAE-Staatsfläche bedeckt, dienen.
Auf dem Weg in die Moderne
Ras Al-Khaima (214,000 Einwohner) hat sich unter dem Zepter von Sheikh Saqr Ibn Mohammed Al-Quasssimi, 91, (er gilt derzeit als der älteste Monarch der Welt) im Windschatten von Dubai zu einem industriellen Powerhouse entwickelt. Das Emirat beherbergt mit RAK Ceramics den grössten Keramikhersteller im Nahen Osten und verfügt über einen eigenen internationalen Flughafen. Touristen schätzen RAK wegen seiner malerischen Berge, die, für die Region ungewöhnlicherweise, im Winter oftmals schneebedeckt sind. Mit der in Bau befindlichen RAK Financial City will der Regent einen eigenen Offshore-Bankenplatz schaffen. Die staatseigene Fluggesellschaft RAK Airways musste jedoch Ende 2008 aufgrund mangelnder Nachfrage den Flugbetrieb einstellen und fliegt seitdem nurmehr Charter. Von Dubai aus ist man in rund einer Autostunde nach RAK unterwegs.
Mit dem Segel-Cup konnte der Golfstaat innerhalb kurzer Zeit einen weiteren internationalen Wettkampf an Land ziehen. Erst vor drei Wochen erhielt Dubai den Zuschlag für die 15. Schwimm-WM 2013 und stach damit die deutsche Mitbewerberin Hamburg aus. (gaf)