Google-Chef Eric Schmidt werde bereits diesen Monat in Paris Einzelheiten zu einer französischsprachigen Version von YouTube bekannt geben, berichteten die französische «Les Echos» und ihre Schwesterzeitung «Financial Times Deutschland» am Dienstag.
Konkurrenz mit nationalen Videoportalen
In Grossbritannien ist YouTube mit 12,7 Millionen Besuchern bereits Marktführer. Doch durch die verzögerte Einführung nationaler Versionen verzeichneten in Frankreich und Deutschland konkurrierende Videoportale in der jeweiligen Landessprache einen enormen Zulauf, heisst es in dem Bericht weiter. In Deutschland kämpfe YouTube beispielsweise mit dem Konkurrenzportal Myvideo, das zu 30 Prozent ProSiebenSat.1 gehört, um die Marktführerschaft.
Fernsehsender sollen über YouTube ausgestrahlt werden
In den vergangenen Wochen hätten YouTube-Manager versucht, Vereinbarungen mit europäischen Fernsehsendern zu schliessen, um über das Onlineportal nationale Fernsehprogramme ausstrahlen zu dürfen. France Televisions, die dominierende Fernsehgesellschaft in Frankreich, soll bereits eingewilligt habe, dass YouTube Inhalte des Senders France 4 überträgt, hiess es. Im März hatte Google eine ähnliche Vereinbarung mit dem britischen Fernsehsender BBC geschlossen. Auch an die Fernsehsender TF1 – TV Francaise 1, Canal+ und M6 sei YouTube herangetreten. Ihnen schlage das Videoportal vor, spezielle Kanäle einzurichten, mit denen man sich nach einem Testzeitraum wie in den USA die Werbeeinnahmen teilen würde.
Die Einführung einer europäischen Version von YouTube spiegle das Bestreben Googles wider, eine weltweite Marke aufzubauen, so die Blätter. Der US-Medienkonzern News Corp. hat bereits eine französische Version seiner Online-Kontaktbörse Myspace eingeführt. Microsoft arbeitet an der weltweiten Einführung von Soapbox. (awp/mc/pg)