Gottlieb Duttweiler Institute «GDI Impuls» 2.09: Ehrbarkeit

Dies zeigt der Wirtschaftsethiker Daniel Klink. Zum Leitbild gehören neben einem Bündel von Wirtschaftstugenden die persönliche Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Investoren, aber auch gegenüber Konkurrenten, Staat und Öffentlichkeit. Hätten sich, so Klink, die Finanzmanager in den Jahrzehnten von Globalisierung und Deregulierung an diesem oder einem ähnlichen Leitbild orientiert, wäre uns die Finanzkrise erspart geblieben.


Vertrauen entscheidend
Damit Konsumenten überhaupt eine Kaufentscheidung treffen können, spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle. Die Bedeutung des Händlers nimmt derzeit gemäss dem Vertrauensforscher Martin Schweer drastisch zu, denn die einst starke Vertrauensbindung über Marken  habe stark nachgelassen. Auch der technische Fortschritt spielt dem Handel in die Arme, sagt Thomas Rudolph, Professor für Handelsmanagement in St. Gallen: Das stark anwachsende Wissen des Handels über seine Kunden steigert seine Marktmacht deutlich. Eine Fülle neuer Wachstumschancen eröffnet sich zudem mit dem internetgetriebenen Handel, der die lange Epoche des filialgetriebenen Handels ablöst.


Schlechte Leader loswerden
Einen weiteren Vorzug des technischen Fortschritts nennt die Harvard-Professorin Barbara Kellerman in ihrem Beitrag des neuen «GDI Impuls». Durch ihn gebe es heute viel mehr Möglichkeiten, einen schlechten Chef loszuwerden: «Sie können Dokumente an Aufsichtsbehörden oder Medien weitergeben, an die Sie in einem Konzern des 20. Jahrhunderts gar nicht erst herangekommen wären.» Damit wächst allerdings auch die Verantwortung der Untergebenen: «Es ist auf jeden Fall unser Job als Followers, schlechte Leader loszuwerden.» (gdi/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar