GreenSmart will PET-Taschen in Mittelost unters Volk bringen

Von Gérard Al-Fil
Die Plastiklasche sei eine der «grösten Umweltdesaster unserer Zeit», sagen die Partnerfirmen GreenSmart und Ekotribe in ihrer Medienmitteilung.


Plastikabfall gefährdet auch das Ökosystem Wüste
Die Ölstaaten am Persischen Golf können ein Lied davon singen. Ein Pfandflaschen-System ist in den Ländern am Persischen Golf quasi nicht existent. Getränkedosen und Flaschen aus thermoplastischen Kunststoff landen nicht selten in der Wüste. Immer wieder verenden Kamele, weil sie den farbigen Unrat für Futter halten und daran ersticken. Denn die «unkaputtbaren» PET-Flaschen werden von Wind und Wetter nicht zersetzt.

 

«Deshalb werden wir fortan mit GreenSmart aus den USA aus PET-Müll Tragetaschen herstellen» sagt Anu Agarwal, Direktor von Ekotribe, einem Dubaier Vertriebsspezialisten fur «grüne Produkte», mit Sitz in der in der Umwelt-Freihandelszone Energy and Environment Park, kurz EnPark.
 

Modisch und umweltbewusst dank Neogreene
Die GreenSmart-Gründer Debbie Williams und Tom Larsen machen seit 15 Jahren vor, dass die handlichen und leichten Verpackungsbehälter aus Plastik, sprich aus Erdöl, nicht im Hausmüll oder in der freien Natur landen müssen. Neogreene lautet das Rezept. Dabei werden in einem patentierten Verfahren Altflaschen geschmolzen und mit Wasser vermischt. GreenSmart versichert, die bunten Accessoires würden ein Viertel weniger Energie bei der Herstellung verbrauchen, als wenn die Handgepäckstücke direkt aus Erdöl produziert würden.

 

Kritisch zu hinterfragen wäre, ob das Geschäftsmodell aus Kalifornien tatsächlich helfen kann, einen Bewustseinswandel innerhalb der «Wegwerfgesellschaft» herbeizuführen. Denn der Kunde, der im Supermarktregal zur billigeren Plastikflasche greift, kann dank GreenSmart ruhigen Gewissens argumentieren, der Durstlöscherbehälter würde ja irgendwann in eine modische Tragtasche verwandelt, anstatt auf dem Müll zu landen.
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