Grohe will Auslandsproduktion aufstocken und 1.500 Stellen streichen

Am Dienstag demonstrierten mehrere Hundert Grohe-Mitarbeiter vor dem Stammsitz im sauerländischen Hemer für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Grohe hatte vor einigen Wochen angekündigt, jährlich 150 Millionen Euro einsparen zu wollen. Dafür sollen weite Teile der Herstellung nach China und Thailand verlegt werden, wo Grohe bereits produzieren lässt.


20 Prozent Kapitalrendite
Das zu den weltweit führenden Armaturenherstellern zählende Traditionsunternehmen war im vergangenen Jahr von einer US- Investorengruppe übernommen worden. Kurz darauf hatten die neuen Eigentümer die Unternehmensberatung McKinsey eingeschaltet, die nach Einsparpotenzialen suchen sollte. Nach Gewerkschaftsangaben wirft Grohe derzeit 20 Prozent Kapitalrendite ab.


Abbau von 3.000 Stellen vorgeschlagen
Ein Grohe-Sprecher bestätigte, dass es ein Gutachten gebe, in dem der Abbau von 3.000 Stellen vorschlagen werde. Es gebe aber keinerlei Pläne in diese Richtung. Vielmehr verhandelten Unternehmensführung und Betriebsrat derzeit über Umstrukturierungen, bei denen ein Abbau von 1.500 Arbeitsplätzen vorgesehen sei.


Betriebsrat holte zweite Meinung ein
Der Betriebsrat hatte angesichts des McKinsey-Gutachtens selber eine Unternehmensberatung beauftragt, alternative Konzepte zu erarbeiten, mit denen die von den Eigentümern geforderten 150 Millionen Euro eingespart werden können. Das vom Betriebsrat in Auftrag gegebene Gegengutachten, ist Grohe am Montag vorgelegt worden.


Schlechte Karten für den Standort Herzberg in Brandenburg
«Unsere Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass sich die geforderten Einsparungen mit gravierend weniger Stellenabbau als den geplanten 1.500 realisieren lassen», sagte Gesamtbetriebsratschef Peter Paulokat. Einzelheiten nannte er mit Rücksicht auf die laufenden Gespräche nicht. Für den Standort Herzberg in Brandenburg, der möglicherweise geschlossen werden soll, sehe es auch nach dem Gegengutachten schlecht aus, sagte Paulokat. (awp/mc/ab)

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