Besonders der britische Bankenriese HSBC und der US-Finanzkonzern Citigroup suchen einem Zeitungsbericht zufolge nach dringend benötigtem frischem Kapital. HSBC könnte ihr 13 Milliarden Dollar schweres Autokreditgeschäft ganz oder teilweise verkaufen, berichtete das «Wall Street Journal» am Freitag. Allerdings seien Interessenten wegen der Finanzprobleme vieler Häuser womöglich schwer zu finden.
Mögliche Verkaufskandidaten
Die Citigroup könnte laut Managern nicht zum Kerngeschäft zählende Aktivitäten mit einem Wert von bis zu 12 Milliarden Dollar (8 Mrd Euro) abstossen. Zu den möglichen Verkaufskandidaten zählten eine Studentenkredit-Tochter, die Autofinanzierungssparte in Nordamerika sowie Geschäfte in Brasilien und Japan, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Personen. Denkbar sei auch die Abgabe von Zweigstellen. Sprecher von HSBC und Citigroup wollten den Bericht auf Anfrage des Blattes nicht kommentieren.
Welle von Verkäufen erwartet
In der ersten Hälfte des neuen Jahres werde es eine richtige Welle solcher Verkäufe geben, sagte Bankanalyst Huw van Steenis von Morgan Stanley der Zeitung. Erst vor wenigen Tagen hatte die krisengeplagte Investmentbank Merrill Lynch den milliardenschweren Verkauf ihrer Sparte für Mittelstandskredite verkündet. Experten halten auch hier die Aufgabe weiterer Geschäftsbereiche für möglich.
Banken verschaffen sich Kapitalspritzen
Nach Milliardenverlusten durch die Hypothekenmarktkrise haben sich zudem zahlreiche Banken Kapitalspritzen über den Einstieg neuer Grossaktionäre verschafft. So beteiligten sich unter anderem bei der Schweizer UBS und der Citigroup Staatsfonds aus der asiatisch- arabischen Welt mit hohen Milliardensummen. Bei HSBC ist Berichten zufolge ein Einstieg des Staatsfonds Temasek aus Singapur möglich. (awp/mc/ab)