Um 7.00 Uhr in der Früh war in Dubai eine schwere Explosion in den Quartieren Al-Quoz, Al Manara und Umm Suqeim zu hören und zu spüren. Moneycab-Korrespondent Gérard Al-Fil: «Ich wollte gerade unsere Villa verlassen, da hörte ich einen gewaltigen Knall. Als ich aus dem Fenster schaute und die Vögel wie wild umherfliegen sah, war mir klar, dass es sich um eine Explosion handeln musste, so wie sie sich in Dubai in letzter Zeit häufig ereignen.»
Feuerwerkskörper offenbar Brandursache
Offenbar illegal gelagerte Feuerwerkskörper und Sylvester-Böller lösten einen Grossbrand aus, der zwei Menschen tötete und 27 z. T. schwer verletzte. 80 Fabrikhallen wurden völlig zertstört. Gegen den Lagerhausbesizter wird ermittelt. Die Rauchentwicklung bedeckte den Himmel der Golfmetropole (1.44 Mio. Einwohner) so stark, dass über den Westteil der Stadt bis gegen Mittag die Sonne hinter schwarzen Wolken verschwand. Das Brandzentrum in Al Quoz befand sich parallel zur Hauptverkehrsader Sheih Zeyed Road, auf der es zu kilometerlangen Staus kam. Dies war offenbar Grund für die weltweite mediale Aufmerksamkeit der Ereignisse am gestrigen Mittwoch. Dabei sind Grossbrände in dem Golfstaat Vereinigte Arabische Emirate (VAE) nichts Ungewöhnliches, wie die folgende Brand-Chronik zeigt:
– Am 18. Januar 2007 bricht auf einem in der Endbauphase befindlichen Hochhaus der Jumeirah Lake Towers aus. Dabei stürzen vier Bauarbeiter in den Tod. Brandursache: offenbar ein Kurzschluss.
– Am 20. März 2007 fängt um 6 Uhr morgens ebenfalls ein Gebäude «under construction» Feuer, das sich im Finanzviertel an der Sheikh Zayed Road befindet. Umliegende Hochhäuser werden vorsorglich evakuiert. Erst nach drei Stunden bringt die Feuerwehr den aus ungeklärten Gründen entstandenen Brand unter Kontrolle.
– Am 23. April 2007 bricht auf dem Flughafen in Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE, in einer Wartungshalle ein Feuer aus. Dabei wird eine Maschine vom Typ Airbus A300-600 der Qatar Airways zerstört. Brandursache: eine offenbar undichte Leitung im Inneren des Flugzeugs.
– Am 18. August 2007 explodiert ein Öldepot der Emirates Lube Oil Company im Hafengelände Port Khalid in Dubais Nachbaremirat Sharjah. Menschen kommen nicht zu Schaden.
Bauboom auf Kosten der Sicherheit?
Aufgrund der Bauwut im Golfemirat, wo angeblich 20% der weltweiten Kräne stehen, wird jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert, ob es einen Boom auf Kosten der Sicherheit gibt. Dennoch kamen bislang in Dubai nie Touristen zu Schaden, und das «Tor zum Golf» gilt weiterhin als die sicherste Metropole im Mittleren Osten.
Für den Fall eines Falles lauten in Dubai die wichtigsten Telefonnummern:
Polizei: 999
Feuer/Notruf: 110
(gaf)